Studie zu Abnehmmittel

Corona und Adipositas: Überleben dank Semaglutid?

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Berlin -

Mit der „Select-Studie“ sollte eigentlich die Wirkung von Semaglutid auf kardiovaskuläre Komplikationen untersucht werden. Doch da während der Durchführung die Corona-Pandemie ausbrach, nutzten die Forschenden die Gelegenheit, um ihre Untersuchung zu erweitern. Und tatsächlich: Semaglutid erwies sich nicht nur bei der Gewichtsreduktion als vielversprechend, sondern auch in der Verbesserung der Überlebenschancen bei Covid-19-Infektionen. Die Ergebnisse wurden kürzlich im „Journal of the American College of Cardiology“ veröffentlicht.

Die Select-Studie (Semaglutide Effects on Cardiovascular Outcomes in Patients with Overweight or Obesity) untersuchte den Einfluss der wöchentlichen subkutanen Injektion von 2,4 Milligramm Semaglutid im Vergleich zu Placebo auf die Sterblichkeitsrate bei Patient:innen mit kardiovaskulären Erkrankungen und Adipositas, jedoch ohne Diabetes. Die Studie zeigte, dass Semaglutid die Sterblichkeitsrate, einschließlich kardiovaskulärer Todesfälle, signifikant senkte.

Die doppelt verblindete Studie umfasste über 17.500 Patient:innen aus 41 Ländern. Alle Teilnehmenden waren über 45 Jahre alt, hatten einen BMI von mindestens 27 und eine bestätigte kardiovaskuläre Erkrankung, jedoch keinen Diabetes. Die Teilnehmenden erhielten entweder Semaglutid oder ein Placebo, die durchschnittliche Studiendauer betrug rund 3 Jahre. Insgesamt erkrankten 4258 Teilnehmende – rund 24 Prozent – an Covid-19, wobei in dieser Gruppe ein leicht höherer Anteil weiblicher Patient:innen und solcher mit früherem Myokardinfarkt zu verzeichnen war.

Durch die Covid-19-Pandemie während des Studienverlaufs konnte auch der Einfluss von Semaglutid auf Covid-19-bedingte Komplikationen und Todesfälle untersucht werden. Die nun veröffentlichte Teilanalyse befasste sich mit dem Effekt von Semaglutid auf die Gesamtmortalität, einschließlich der durch Covid-19 verursachten Todesfälle.

Geringere Sterblichkeit, weniger Komplikationen

Ergebnisse zeigten, dass Teilnehmende, die mit Semaglutid behandelt wurden, im Vergleich zur Placebo-Gruppe niedrigere Sterblichkeitsraten aufwiesen. Die Gesamtsterblichkeit war um 19 Prozent reduziert, kardiovaskuläre Todesfälle um 15 Prozent und nicht-kardiovaskuläre Todesfälle um 23 Prozent. Besonders hervorzuheben ist, dass die Semaglutid-Gruppe während der Covid-19-Pandemie weniger infektiöse Todesfälle verzeichnete und auch weniger schwerwiegende unerwünschte Ereignisse im Zusammenhang mit Covid-19 auftraten.

Semaglutid führte zwar nicht zu einer Verringerung der Inzidenz von Covid-19, jedoch zeigte sich, dass bei den Teilnehmenden, die sich mit Covid-19 infizierten und gleichzeitig mit Semaglutid behandelt wurden, die Zahl der schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse im Zusammenhang mit der Coronavirusinfektion geringer war, wobei 232 Ereignisse im Vergleich zu 277 bei den nicht mit Semaglutid behandelten Teilnehmenden auftraten. Auch die Sterblichkeit aufgrund der Infektion war bei den mit Semaglutid behandelten Teilnehmenden niedriger, mit 43 Todesfällen im Vergleich zu 65 bei den nicht behandelten Teilnehmenden.

Die Gewichtsabnahme war bei den mit Semaglutid behandelten Teilnehmenden signifikant höher: 6,4 Kilogramm bei den Verstorbenen und 8,4 Kilogramm bei den Überlebenden, im Vergleich zu nur 0,9 Kilogramm und 1,25 Kilogramm in der Placebo-Gruppe.

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