Erfassung unerwünschter Wirkungen

Corona-Impfung: Begleitstudie und Nebenwirkungs-App

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Berlin -

Die Corona-Impfungen werden in Bayern wissenschaftlich begleitet. Es gehe um die Sicherheit und Wirksamkeit der Sars-CoV-2-Impfung, teilte das Wissenschaftsministerium am Sonntag mit. Ziel der Studie sei es unter anderem, mit Hilfe eines Covid-19 Impfregisters herauszufinden, wie wirksam die Impfung in verschiedenen Personen- und Risikogruppen sei. Das Ministerium unterstützt die Studie mit einer Million Euro.

„Die Zulassung des Impfstoffs ist ein großer Schritt im Kampf gegen Corona“, sagte Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU). „Nun geht es darum, wirksam und effektiv zu impfen.“ Die Studie werde hierzu wichtige Daten liefern. Impfwillige könnten die Studie unterstützen, indem sie bei der Impfung ihr Einverständnis zur Kontaktaufnahme durch die Wissenschaftler geben.

Die Studie werde von den sechs bayerischen Universitätskliniken in Erlangen, München, Würzburg, Regensburg und Augsburg sowie der Hochschule Hof in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit durchgeführt. Die Federführung liegt bei Professor Dr. Klaus Überla, Direktor des Virologischen Instituts am Uniklinikum Erlangen sowie Mitglied der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut. „Die vorausschauende wissenschaftliche Begleitung der zugelassenen Impfstoffe ist ein wichtiger Baustein, um die größtmögliche Sicherheit der Covid-19 Impfungen zu gewährleisten und die Impfstoffe optimal einsetzen zu können“, sagte Überla laut Mitteilung.

Geplant ist zudem eine App, die solche Meldungen erleichtern soll. Sie soll nach Aussage von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zum Start der Impfungen in App-Stores erhältlich sein. Über die so erfassten Daten sollen „über ein Jahr die Häufigkeit und Schwere unerwünschter Ereignisse sowie Sars-CoV-2-Infektionen bei geimpften Erwachsenen nachverfolgt werden“, heißt es in der Impfstrategie der Bundesregierung. Laut Paul-Ehrlich-Institut (PEI) wird es die Möglichkeit geben, über die App an einer Beobachtungsstudie des Instituts teilzunehmen. Wer mitmacht, werde „mehrfach kontaktiert und um Angaben zu möglichen Reaktionen gebeten“, teilte die Sprecherin mit.

Vereinzelt hatte es aus Großbritannien und Alaska Meldungen gegeben, dass der Impfstoff nicht vertragen wurde. Insbesondere bei den zahlreichen Impfungen in den USA sind allerdings kaum Probleme aufgetreten. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach twitterte dazu: „Zahl allergischer Reaktionen auf mRNA-Coronaimpfstoffe ist so gering, dass sie kein Grund gegen Impfung ist. Circa 1 von 100.000 haben allergische Reaktion, niemand starb. Von denjenigen, die wir jetzt impfen, höchste Risikogruppe, würden zum Teil 1 von 10 im Falle der Infektion sterben.“

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