Die Behandlung von chronischen Wunden kann herausfordernd sein. Oftmals zieht sich der Prozess über Monate oder sogar Jahre hinweg. Das Unternehmen Coldplasmatech will die Wundbehandlung mit seinem revolutionären Ansatz auf ein neues Level bringen: Mithilfe von kaltem Plasma – welches vielen bislang eher aus Science-Fiction Filmen bekannt ist – sollen chronische Wunden innerhalb kürzester Zeit verschlossen werden. Im Rahmen der VISION.A 2021 powered by NOVENTI und APOTHEKE ADHOC wurde dem Projekt der VISION.A Award Bronze im Bereich Marken & Innovationen verliehen. Auch für weitere Preise ist die Technologie bereits nominiert.
Klassische Beispiele für chronische Wunden sind Druckgeschwüre – sogenannte Dekubitalulcera – und das diabetische Fußsyndrom. Aber auch bei Pilzinfektionen der Haut oder Superinfektionen mit multiresistenten Keimen kann es zu chronischen Verläufen kommen. Diese gehen häufig mit starken Schmerzen einher. Die Wundversorgung ist aufwendig und kompliziert, die Erfolgsquote oftmals ernüchternd.
Als erstes Unternehmen weltweit nutzt Coldplasmatech die patentierte „Active Glow Technologie“. Sie kann großflächig, schnell und schmerzfrei erfolgen und soll sogar bei Multiresistenzen wirksam sein. Mit dem „CPTpatch“ wurde eine aktive Wundauflage entwickelt, die auch chronische Wunden wirksam therapiert. Eine Behandlung dauert nur zwei Minuten. Erste Resultate können bereits nach wenigen Behandlungstagen sichtbar sein.
Es handelt sich bei dem Gerät um einen kleinen weißen Kasten, den „CPTcube“. Über ein Kabel ist dieser mit dem „CPTpatch“ verbunden, welches auf die Wunde aufgelegt wird. Dabei handelt es sich um eine sterile, aktive Wundauflage für den einmaligen Gebrauch. Es besitzt einen atraumatischen, selbstklebenden Rand zur einfachen Befestigung auf dem zu behandelnden Wundareal.
Zwischen Patch und Wunde entsteht nach einschalten des Gerätes ein physikalisches Plasma in Form einer Glimmhaut. Bei kaltem Plasma handelt es sich um einen Aggregatzustand, den ein Gas haben kann, wenn ihm genug Energie zugeführt wird: Dabei wird die normale Umgebungsluft durch Energiezufuhr ionisiert und bekommt neue Eigenschaften. Damit verbunden ist die Erzeugung von elektrischen Wechselfeldern, Licht im UV- und Infrarot-Bereich, die Bildung von Ionen sowie eine leichte Erhöhung der Temperatur. Durch die bioaktive Eigenschaft werden Bakterien, Pilze und andere Keime in Sekundenschnelle abgetötet.
„Durch das Verwenden unserer Technologie können die Kosten von unzähligen Wundauflagen, Behandlungen sowie die Komplikationsraten aufgrund von Infektionen mit multiresistenten Keimen deutlich reduziert werden“, so das Unternehmen. Hierdurch werde das Gesundheitssystem signifikant entlastet bei gleichzeitiger Steigerung des Patient:innenwohls. Dabei will sich das Unternehmen besonders auf Problemfälle konzentrieren: Die Technologie soll dann zum Einsatz kommen, wenn andere Methoden versagen.
In der Praxis läuft die Anwendung von Coldplasmatech wie folgt: Die Cubes werden durch Arztpraxen, medizinische Versorgungszentren oder Sanitätshäuser angemietet und für die Sitzungen zur Verfügung gestellt, wodurch für die Patient:innen keine Kosten entstehen. Der Arzt/die Ärztin kann die Patches mittels PZN verordnen, sodass diese über Apotheken bezogen werden können. Da es sich bei den Patches um erstattungsfähige Produkte handelt, können sie durch die Krankenkasse erstattet werden.
Coldplasmatech forscht seit über sechs Jahren an der fortschrittlichen Technologie. Verschiedene Studien belegen die Wirksamkeit. Mittlerweile hat das Unternehmen über 20 Auszeichnungen und Preise gewonnen – unter anderem den Deutschen Innovationspreis 2018. Im Rahmen der VISION.A 2021 powered by NOVENTI und APOTHEKE ADHOC wurde außerdem der VISION.A Award Bronze im Bereich Marken & Innovationen verliehen. Aktuell ist Coldplasmatech beim „Handelsblatt“ für den Health-i-Award nominiert. Dort kann per Online-Voting für die neuartige Wundbehandlung abgestimmt werden.
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