Clobetasolpropionat-Lösung: Von Klumpen und Pulvernestern

Berlin -

Der dritte und damit letzte Rezeptur-Ringversuch des Zentrallaboratoriums Deutscher Apotheker (ZL) in diesem Jahr ist eine Clobetasolpropionat-Lösung. Auf welche Dinge zu achten ist, um diese Prüfung erfolgreich zu meistern, wird hier beschrieben.

Die Rezeptur liest sich folgendermaßen:

Clobetasolpropionat 0,025 g
Glycerol 85 % 2,5 g
Citronensäure 0,5%-Natriumcitrat 0,5%-Lösung 2,5 g
Ethanol 70 % ad 50,0 g

Clobetasolpropionat ist ein sehr stark wirksames Externsteroid der Klasse IV, dessen obere Richtkonzentration von 0,05 % hier eingehalten wird. Es unterliegt in neutralem und basischen Milieu einer Esterhydrolyse und wird daher mit dem sogenannten „Citratpuffer” zusammen verarbeitet. Die Haltbarkeit der Lösung kann nun mit sechs Monaten angegeben werden. Als Abgabegefäß eignet sich eine Tropfflasche mit Pipette zum gezielten Auftragen der Rezeptur auf die betroffenen Hautstellen.

Die genannte Pufferlösung ist im Neuen Rezeptur Formularium (NRF) zu finden, jedoch nicht unter den Stammzubereitungen. Ihre Herstellung wird bei zwei Rezepturen beschrieben (zum Beispiel in NRF 11.37), bei denen sie dem gleichen Zweck dient wie im Ringversuch: Wasserfreie Citronensäure 0,5 g wird mit Natriumcitrat 0,5 g in Gereinigtem Wasser ad 100,0 g in einem Becherglas gelöst. Diese Lösung ist mikrobiell anfällig und muss stets frisch zubereitet werden.

Der Zusatz von Glycerol in dieser Rezeptur wird sicherlich einer der gedanklichen Stolperfallen sein. Liest man nämlich, dass Clobetasolpropionat in Ethanol nur schwer löslich ist, so könnte man auf die Idee kommen, dass Glycerin hier als Lösungsvermittler dient. Wird jedoch der Fehler gemacht, den Wirkstoff mit Glycerol anzureiben, dann erhält der Herstellende eine klumpige Flüssigkeit voller Pulvernester.

Diese anschließend im zugesetzten Alkohol zu lösen, ist recht schwierig. Im selbst durchgeführten Versuch ist zu erkennen, dass sogar eine relativ geringe Alkoholmenge ausreicht, um die kleine Menge Clobetasolpropionat komplett zu lösen. Der Glycerolzusatz dient in dieser Rezeptur aufgrund seiner osmotische Wirkung wohl nur als Feuchthaltemittel für die Haut.

Daher ist die sinnvollste Vorgehensweise bei diesem Ringversuch, zunächst die Pufferlösung herzustellen. Dann werden der Wirkstoff in einem Becherglas eingewogen und in der Hälfte des Ethanols gelöst. Die Citronensäure/Natriumcitrat-Lösung wird ergänzt, das Glycerol zugesetzt und mit Ethanol 70 % ad 50 g aufgefüllt. Hat man nun vor Herstellungsbeginn noch daran gedacht, dass Clobetasolpropionat eventuell eine Einwaagekorrektur benötigt, so wird der Ringversuch sicherlich erfolgreich abgeschlossen.