Atemwegserkrankungen

Cinqaero: Antikörper gegen Asthma

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Berlin -

Teva kann vermutlich schon bald sein Antiasthmatikum Cinqaero (Reslizumab) auf den Markt bringen. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) empfiehlt die Zulassung. Die Infusionslösung soll eingesetzt werden als Zusatztherapie bei erwachsenen Patienten mit schwerem eosinophilen Asthma, bei denen hoch dosierte inhalative Corticoide plus ein zusätzliches Medikament für die Erhaltungstherapie nicht ausreichend sind.

Reslizumab ist ein humanisierter monoklonale Antikörper (IgG4) gegen Interleukin-5 (IL-5). Das Zytokin gilt als Schlüsselmolekül bei der Differenzierung, Reifung und Aktivierung von eosinophilen Granulozyten. Durch die Blockade wird die Aktivität reduziert.

In fünf placebokontrollierten Studien wurde der Wirkstoff untersucht. Mehr als 1000 Patienten, die unzureichend auf inhalative Corticoide ansprachen, erhielten 3 mg/kg Körpergewicht. Bei drei Studien wurden die Patienten 52 Wochen lang behandelt. Die Zahl der Exazerbationen sank nachweislich in zwei Studien um 50 beziehungsweise 59 Prozent. Außerdem wurden die Lungenfunktion verbessert sowie die Asthmakontrolle und Lebensqualität.

Als häufigste Nebenwirkung traten bei 2 Prozent der Patienten erhöhte Kreatinkinase-Werte im Blut auf. Diese waren jedoch mild und führten nicht zum Therapieabbruch. Myalgien und anaphylaktische Reaktionen traten selten auf.

Laut Teva ist schwer kontrollierbares Asthma oft mit einer hohen Anzahl von Eosinophilen im Blut verknüpft (mehr als 400 Zellen pro µl). Die vermehrt produzierten Entzündungsmediatoren strömen in die Lunge ein und greifen dort das Gewebe an.

10 bis 20 Prozent der Asthma-Patienten sprächen auf die gängigen Therapieoptionen nur unzureichend an; für sie kämen Antikörper gegen IL-5 als Option infrage; weitere Botenstoffe würden erforscht.

Für Teva ist die Nachricht ein Erfolg. Neben dem MS-Mittel Copaxone sollen Präparate gegen Atemwegserkrankungen sollen ein wichtiger Bereich außerhalb des klassischen Generikageschäfts werden. Duo Resp ist ein innovatives Inhalationssystem (Spiromax) für generische Wirkstoffe. Die Sparte leitet der ehemalige Deutschlandchef Dr. Sven Dethlefs.

Erst Ende vergangenen Jahres hatte GlaxoSmithKline die Zulassung für Nucala (Mepolizumab) erhalten. Das Präparat wird in einer Dosis von 100 mg alle vier Wochen subkutan verabreicht. Seit Februar auf dem Markt, kostet eine Behandlung knapp 2000 Euro.

Bereits im Jahr 2009 hatte GSK versucht, mit seinem Produkt die Marktzulassung in Europa für die Indikation des Hypereosinophilen Syndroms (HES) zu erhalten. Damals hatte die EMA allerdings weitere klinische Daten gefordert, die der Hersteller nicht vorlegen konnte. GSK zog den Antrag daraufhin zurück.

Als Standardmedikation für schwere Asthmatiker gilt derzeit die Anwendung hochdosierter inhalativer Kortikosteroide und mindestens einer weiteren bronchienerweiternden Substanz. Bei Bedarf werden zusätzlich orale Kortikosteroide verabreicht.

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