Chondroitin und Glucosamin werden alleine oder in Kombination zur Behandlung von Knie- oder Hüftgelenksarthrose eingesetzt. Nach einer Meta-Analyse schweizerischer Forscher können die beiden Chondroprotektiva die Symptome allerdings nichts bessern.
Die Wissenschaftler der Universität Bern hatten zehn Studien mit mehr als 3800 Probanden ausgewertet. Demnach wirken weder Chondroitin noch Glucosamin oder deren Kombination besser gegen Gelenkschmerzen als Placebo. Auch auf die Verengung des Gelenkspalts - einem Hinweis auf die Abnutzung des Knorpels - hatten die Substanzen keinen Einfluss.
Die Einnahme entsprechender Präparate schade zwar nicht - Nebenwirkungen seien vergleichbar mit denen von Placebo, schreiben die Wissenschaftler im Fachmagazin British Medical Journal. Gesundheitssysteme und Versicherungen sollten die Kosten wegen der nicht nachweisbaren Wirksamkeit allerdings nicht übernehmen, so die Forscher. Im Jahr 2008 lag der weltweite Absatz von Glucosamin-Präparaten bei zwei Milliarden US-Dollar (1,5 Milliarden Euro). Im Vergleich zu 2003 legten die Produkte um 60 Prozent zu.
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