Ein neuer chirurgischer Eingriff könnte bald Diäten und Magenverkleinerungen ersetzen. Durch Deaktivierung des Nervus vagus, größter Nerv des Parasympathikus, sollen künftig die Kilos purzeln. US-Wissenschaftler haben das Verfahren an Ratten untersucht und hoffen nun, dass damit auch adipöse Patienten behandelt werden können.
Die Wissenschaftler hatten bei Ratten den zehnten Hirnnerv entweder vollständig durchtrennt (Vagotomie) oder nur selektiv den Teil des Nervs deaktiviert, der Reize vom Darm in Richtung Gehirn leitet. Um die Weiterleitung selektiv einzuschränken, hatten die Wissenschaftler den Nervstrang mit Capsaicin behandelt. Mit Hilfe des Alkaloids aus Paprika- und Chilischoten zerstörten sie die Nervenbahnen.
Die Tiere hatten davor über elf Monate lang hochkalorische Nahrung erhalten. Mit Hilfe der Kernspintomographie (MRT) wurde das Visceralabdomialfett gemessen.
Bei den Tieren zeigte sich, dass die Ausschaltung des Nervs zur Gewichtsabnahme führte. Das Bauchfett war ging den Tieren mit Vagotomie um 52 Prozent zurück, bei den mit Capsaicin behandelten reduzierte es sich um 18 Prozent im Vergleichzu den unbehandelten Ratten.
Von den Tieren, bei denen der Nerv durchtrennt worden war, wogen am Ende 19 Prozent weniger als die Vergleichstiere. Die Behandlung mit Capsaicin führte bei 7 Prozent zur Gewichtsabnahme. Der Eingriff hatte keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Die Forscher erhoffen sich nach diesen Ergebnissen einen neuen Therapieansatz zur Behandlung adipöser Patienten.
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