Eine neuartige künstliche Beatmung soll Patienten auf der Intensivstation schonen und ihre selbstständige Atmung besser fördern. Wissenschaftler der Technischen Universität Dresden haben
dafür einen neuen Steuerungsmodus für Beatmungsgeräte entwickelt. Bei dieser "chaotischen Beatmung" werde der Druck, mit dem das Gerät die Atembemühungen unterstütze, von Atemzug zu Atemzug variiert, teilte die Hochschule am Dienstag mit. Bisherige Geräte versorgten Patienten in starren Intervallen mit jeweils gleich bleibender Luftmenge.
Bei der neuen Methode wird der mittlere Luftdruck festgelegt, mit der die Atmung unterstützt wird. Dazu ist die Variabilität vordefiniert. Entsprechend der Einstellung schwanken Druck und Luftmenge von Atemzug zu Atemzug. Die Steuerungssoftware "noisy PSV" sei in mehreren Versuchsserien erfolgreich an Tieren getestet worden. Erste Ergebnisse zeigten, dass diese Form der Beatmung nicht nur
schonender für den Patienten ist, sondern dass auch der Gasaustausch in der Lunge besser funktioniert als mit der herkömmlichen Technik.
Für das mittlerweile patentierte Konzept sei der Leiter des Forschungsteams am Dresdner Universitätsklinikum, Gama de Abreu, von der europäischen Gesellschaft für Anästhesiologie mit einem Forschungspreis ausgezeichnet worden. Die Forschungsergebnisse würden auf dem Jahrestreffen der US-amerikanischen Anästhesistengesellschaft vom 13. bis 17. Oktober in San Francisco vorgestellt.
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