Das Antirauchermittel Champix (Vareniclin) des weltgrößten Pharmakonzerns Pfizer hat einer Studie zufolge gefährliche Nebenwirkungen. Vor allem für Autofahrer und Piloten sei das Mittel nicht zu empfehlen, berichteten Ärzte des Institute for Safe Medication Practices und der Wake Forest University. Bereits im Februar hatte die US-Arzneimittelbehörde FDA Bedenken geäußert. Damals wurde das Raucher-Entwöhnungsmittel, das in den USA unter dem Namen Chantix vermarktet wird, mit ernsthaften psychischen Problemen in Verbindung gebracht.
Seit der Zulassung des Medikaments im Mai 2006 seien hunderte Probleme wie Sehstörungen, Schwindelanfälle oder Bewusstlosigkeit aufgetreten, hieß es in der Studie weiter. Das Risiko bei der Einnahme des Präparats sei deutlich unterschätzt worden, so die Experten. Am Mittwoch sprach sich die amerikanische Flugaufsicht Federal Aviation Administration (FAA) gegen die Einnahme des Mittels
für Piloten und im Straßenverkehr aus: „Wir haben ernsthafte Sicherheitsbedenken hinsichtlich der Einnahme von Chantix von Personen, die Flugzeuge, Züge oder auch Busse lenken“, sagte FAA-Sprecher Les Dorr.
Der US-Konzern Pfizer verbuchte mit Chantix in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahr einen Umsatz von 277 Millionen Dollar. 2007 spülte Chantix dem Konzern einen Erlös von 883 Millionen Dollar in die Kassen. In Deutschland ist Champix seit März vergangenen Jahres auf dem Markt. Vareniclin greift partiell agonistisch an Nikotinrezeptoren an und lindert das Rauchverlangen und die Entzugssymptome. Nach Angaben von Pfizer haben hierzulande bislang etwa 60.000 Menschen das Medikament erhalten, weltweit sind es vier Millionen.
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