Arzneimittelkriminalität

Cellcept: Weitere Charge gefälscht

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Berlin -

Neuigkeiten im Fälschungsfall Cellcept: Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bestätigt heute den Fälschungsverdacht einer weiteren Charge des Arzneimittels Cellcept 500 mg (Mycophenolatmofetil, Roche).

Im aktuellen Fall handelt es sich um eine weitere real existierende Charge. Im Original sind Packungen mit der Chargenbezeichnung E0545B01 (Verfallsdatum 04/2020) für den niederländischen Markt bestimmt. Die Faltschachtel der Fälschung in deutsch-niederländisch-österreichischer Aufmachung ist am fehlerhaften Farbaufdruck der variablen Daten zu erkennen. Chargenbezeichnung und Verfallsdatum sind lila anstatt schwarz aufgedruckt. Bei Tabletten und Blistern handelt es sich jedoch um Originalware. Laut BfArM sind Untersuchungen zu weiteren Chargen noch nicht abgeschlossen.

Erst am Dienstag rief die AMK Apotheker auf, alle im Warenlager befindlichen Packungen des Arzneimittels zu überprüfen. Hinweise auf die Fälschung sind unter anderem die Druckerfarbe der variablen Daten wie Chargenbezeichnung und Verfallsdatum. Der Aufdruck der Fälschungen ist in blauer beziehungsweise lila-Farbe statt schwarz wie im Original.

Bei den zuvor entdeckten Fälschungen handelt es sich um die real existierenden Chargen E0513B01 (Verfallsdatum 03/2020) und E0497B01 (Verfallsdatum 02/2020). E0513B01 war im Original für den norwegischen Markt bestimmt, E0497B01 für den französischen Markt – Packungen beider Chargen wurden illegal umverpackt und wurden in deutsch-niederländisch-österreichischer Aufmachung in die Lieferkette gebracht.

Fälschungen sind in Quarantäne zu lagern und die Verdachtsfälle der zuständigen Behörde zu melden. Die zugehörigen Lieferscheine sind der Behörde zur Verfügung zu stellen.

Cellcept wird in Kombination mit Ciclosporin und Corticosteroiden zur Prophylaxe von akuten Transplantatabstoßungsreaktionen bei Patienten mit allogener Nieren-, Herz- oder Lebertransplantation angewendet.

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