Reserveantibiotika

Carbapenem-Resistenz bei Cholera

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In öffentlichen Wasserstellen in Indien haben Forscher bei Bakterien das bedrohliche Resistenz-Gen NDM-1 entdeckt. Das Gen macht die Krankheitserreger gegenüber der häufig als Reserveantibiotika eingesetzten Gruppe der Carbapeneme resistent. Bei einer Infektion mit den Keimen sind Ärzte deshalb häufig machtlos. Erstmals sei NDM-1 auch in den Erregern für Ruhr und Cholera nachgewiesen worden, heißt es im Medizinjournal „The Lancet Infectious Disease“.

Wissenschaftler von der Universität Cardiff und Journalisten des britischen Fernsehsenders Channel 4 untersuchten Wasser im Zentrum von Neu Delhi: In 51 von 171 Sickerwasser- und in 2 der 50 Trinkwasserproben konnten sie NDM-1 nachweisen. Das Resistenz-Gen wurde in elf Bakterienarten entdeckt, in denen es zuvor noch nicht gefunden worden war.

Die Forscher fanden zudem heraus, dass das Gen besonders gut bei 30 Grad Celsius von Bakterie zu Bakterie übertragen wird. Diese Temperatur herrsche in Indien etwa sieben Monate im Jahr, auch zur Monsunzeit. Die Fluten könnten resistente Bakterien verbreiten, schreiben die Autoren.

NDM-1 steht für Neu-Delhi-Metallo-Beta-Laktamase. Das Enyzm ist für die Resistenz gegenüber den Carbapenemen verantwortlich. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind die bislang aufgetretenen Bakterien mit NDM-1 noch empfindlich gegenüber den Antibiotika Tigezyklin und Colistin. Ob die Behandlung erfolgreich verlaufe, hänge allerdings von der Infekt-Lokalisation und der Schwere der Erkrankung ab. Das RKI schätzt, dass NDM-1-Resistenzen in Deutschland bislang allerdings sehr selten sind.

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