Gebärmutterhalskrebs

Avastin: Erweiterte Zulassung möglich APOTHEKE ADHOC, 16.07.2014 11:18 Uhr

Zulassungserweiterung: Die FDA hat für das Roche-Präparat Avastin (Bevacizumab) ein verkürztes Zulassungsverfahren für die Behandlung von Gebärmutterhalskrebs akzeptiert. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Die FDA hat für Avastin (Bevacizumab) in Kombination mit einer Chemotherapie ein verkürztes Zulassungsverfahren akzeptiert. Genentech, eine Tochter von Roche, strebt eine Zulassung des Medikaments für die Behandlung von wiederkehrendem, hartnäckigem und metastasenbildendem Gebärmutterhalskrebs an. Bisher sei für diese Indikation nur die Chemotherapie zugelassen.

Das verkürzte Verfahren wird für Arzneimittel gewährt, die die Sicherheit und Wirksamkeit der Behandlung und Diagnose im Vergleich zu Standard-Anwendungen signifikant verbessern könnten. Bis zum 24. Oktober wird die Entscheidung der Behörde erwartet. Der Zulassungsantrag beruht auf einer Phase-III-Studie mit 452 Frauen.

Demnach erhöht Avastin das Gesamtüberleben signifikant. Betroffene Frauen, die neben der Chemotherapie mit dem Medikament behandelt wurden, lebten 17 Monate, im Vergleich zu 13,3 Monaten bei der nicht mit Avastin behandelten Gruppe. Das Sterbe-Risiko sank um 29 Prozent. Zudem lebten die mit Avastin behandelten Frauen 8,2 Monate ohne eine Verschlechterung der Krankheit, verglichen mit 5,9 Monaten der Frauen in der anderen Gruppe.

Der Antikörper Avastin bindet an den vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor VEGF. Damit hemmt der Wirkstoff die Tumordurchblutung und damit die Metastasenbildung.

In Kombination mit Chemotherapie ist Avastin für die Behandlung von metastasierendem Dickdarmkrebs und metastasierendem Kolorektalkarzinom zugelassen. Außerdem ist Avastin zugelassen für die Behandlung eines inoperablen, lokal fortgeschrittenen, rezidivierten oder metastasierenden Lungenkrebs in Kombination mit Carboplatin und Paclitaxel und eines metastasierenden Nierenzellkarzinoms in Kombination mit Interferon Alfa.

Häufige Nebenwirkungen sind Bluthochdruck, Sehprobleme, Nasenbluten, Kopfschmerzen, Entzündungen und Unfruchtbarkeit. Gravierende Nebenwirkungen, die zum Tod führen können, sind gastrointestinale oder urogenitale Fisteln, also die Bildung eines abnormalen Gangs von Teilen des Körpers zu einem anderen Teil, und Blutgerinnsel, gastrointestinale Perforationen, Komplikationen in der Heilung von Operationswunden, Blutungen, etwa im Magen oder Hirn, Herz- und Nierenprobleme.