Krebs-Prävention

Brustkrebs: Ab wann sollte die Vorsorge beginnen?

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Berlin -

Für den Beginn der Brustkrebs-Vorsorge sollte kein generelles Alter festgelegt werden, zu diesem Ergebnis kommt eine schwedische Kohortenstudie. Die Forscher empfehlen ein risikoadaptiertes Eintrittsalter: Je nachdem, wie die Familienanamnese ausfällt, soll der Zeitpunkt der Erstuntersuchung angepasst werden.

Ziel der Studie

Die Kohortenstudie sollte ein risikoadaptiertes Alter in Abhängigkeit verschiedener Faktoren als Startpunkt für die Brustkrebsvorsorge bestimmen. Das absolute Familienrisiko – verbunden mit dem Alter bei Diagnosestellung – waren zwei Hauptfaktoren bei der Suche nach einem sinnvollen Alter für einen Präventionsbeginn. Auch die Anzahl von erkrankten Verwandten ersten und zweiten Grades wurde berücksichtigt.

Grundlage war ein anonymer Datensatz basierend auf den Daten des schwedischen Multigenerationen-Registers (= schwedisches Krebsregister), Volkszählungen und dem schwedischen Sterberegister. Eingeschlossen wurden alle Frauen, die nach 1932 geboren wurden und bei denen mindestens ein Verwandter ersten Grades (VeG) bekannt war. Brustkrebs wurde definiert als Auftreten von primären invasiven Brusttumoren bei Frauen.

Ergebnisse der Studie

Über fünf Millionen Frauen wurden in die Studie eingeschlossen. 118.953 Frauen (2,3 Prozent) erhielten die Diagnose invasiver Brustkrebs. Davon konnte für 102.751 Frauen (86,4 Prozent) keine positive Familienanamnese für Verwandte ersten und zweiten Grades nachgewiesen werden. Mit höherem Lebensalter steigt auch die Wahrscheinlichkeit an Brustkrebs zu erkranken – unabhängig von der Familienanamnese.

Die Anzahl der Verwandten mit Brustkrebs bestimmt maßgeblich das Alter für eine erste Mammografie:

  • Liegt die Empfehlung für ein Screening bei 50 Jahren, haben Frauen mit einem betroffenen Verwandten zweiten Grades ein vergleichbares Risiko mit dem Alter von 45 Jahren.
  • Sind mehrere Verwandte zweiten Grades erkrankt, liegt das vergleichbare Risiko bei 41 Jahren.
  • Frauen mit einem betroffenen Verwandten ersten Grades besitzen ein 10-Jahres-kumuliertes Risiko von 2,2 Prozent bei einem Alter von 40 Jahren.
  • Frauen mit mehreren an Brustkrebs erkrankten Verwandten ersten Grades hatten ein 10-Jahres-kumuliertes Risiko von 2,2 Prozent bei einem Alter von 35 Jahren.

Mahdi Fallah, Leiter der schwedischen Studie sagt: „Für die zukünftige Einschätzung des Brustkrebsrisikos und Empfehlung für den Start des Brustkrebsscreenings schlagen wir eine neue Strategie vor.“ Er veranschaulicht seine Aussage an einem Beispiel: „Eine Frau, deren Schwester mit 43 Jahren an Brustkrebs erkrankt ist, erreicht das durchschnittliche Risiko 50-jähriger Frauen bereits im Alter von 38 Jahren, das heißt, zwölf Jahre früher. Ihr sollte damit auch ein entsprechend früherer Beginn in für die Brustkrebsfrüherkennung angeboten werden.“ In der Berechnung des persönlichen Risikos sieht er eine Möglichkeit, die Therapieerfolge einer Brustkrebs-Erkrankung weiter zu steigern.

Bisheriges Screening

Frauen ab einem Alter von 50 Jahren werden einheitlich alle zwei Jahre zur Mammographie-Untersuchung eingeladen. Eine Studie von Forschern des Zentrums für Krebsregisterdaten am Robert-Koch-Institut (RKI) hat gerade erst belegt, dass die Brustkrebssterblichkeit seit zehn Jahren nur noch in dieser Altersgruppe sinkt.

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