Botulinumtoxin

Botox gegen Migräne

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Das Nervengift Botulinumtoxin A kann Studien zufolge die Beschwerden von Patienten mit chronischer Migräne lindern. Die Injektion von kleinen Mengen der Substanz in Kopf-, Gesichts-, und Nackenmuskeln könne zu einer deutlichen Besserung des Leidens führen, teilte die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) mit.

In eine Studie an knapp 1400 Patienten erhielten die Teilnehmer entweder Injektionen mit dem Toxin oder einem Placebo. Anschließend wurden die Migräne-Beschwerden über 24 Wochen beobachtet. Die Patienten der Verumgruppe hatten im Durchschnitt neun schmerzfreie Tage mehr pro Monat als die Teilnehmer unter Placebo.

Bei chronischer Migräne leiden Patienten über einen Zeitraum von mehr als einem Viertel Jahr mehr als 15 Tage im Monat unter den typischen Beschwerden. Botolinumtoxin war in den vergangenen Jahren auch zur Verhinderung von Krankheitsattacken bei der episodischen Migräne erprobt worden, die den Großteil der Patienten betrifft. Diese Versuche waren jedoch erfolglos verlaufen.

Botulinumtoxin-haltige Präparate werden derzeit bei Patienten mit schweren chronisch-neurologischen Erkrankungen eingesetzt sowie bei Kindern und Jugendlichen mit Bewegungsstörungen infolge früher Hirnschädigungen (Zerebralparesen). Bei bestimmten Verkrampfungen und Fehlhaltungen gilt der Wirkstoff nach Angaben der DGN als Therapie der ersten Wahl. In der Kosmetik wird es zur Faltenreduktion an den Augen eingesetzt.

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