Gerinnungshemmer

Boehringer verspricht Pradaxa-Updates

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Boehringer Ingelheim will künftig alle drei Monate über die Zahl tödlicher und schwerer Blutungen bei Patienten informieren, die den Gerinnungshemmer Pradaxa (Dabigatranetexilat) nehmen. „Wir wollen bei Patienten und Ärzten Vertrauen zurückgewinnen“, sagte eine Sprecherin der Allgemeinen Zeitung Mainz. Mit der Offenlegung der Daten greift der Pharmakonzern der Zeitung zufolge der geplanten Sicherheitsdatenbank der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) vor.

Das Medikament, das Schlaganfälle verhindern soll, war im November 2011 in die Schlagzeilen geraten. Damals wurde bekannt, dass weltweit seit März 2008 rund 260 Verdachtsfälle tödlicher innerer Blutungen im Zusammenhang mit der Pradaxa-Einnahme gemeldet wurden.

Der Pharmakonzern wies damals Kritik an der Wirksamkeit oder Sicherheit zurück: Bei allen Medikamenten zur Blutverdünnung könne es zu unerwünschten Blutungen kommen. Die Zahl der Verdachtsfälle tödlicher Blutungen liege sogar noch unter der, die nach der Zulassungsstudie zu erwarten gewesen wäre, hieß es.

Dabigatran wird überwiegend renal ausgeschieden; bei Patienten mit schweren Niefenfunktionsstörungen ist der Gerinnungshemmer daher kontraindiziert. Publikumsmedien wie die Zeit und der Spiegel hatten ausführlich über die Todesfälle berichtet. Xarelto (Rivaroxaban) von Bayer und Eliquis (Apixaban) von Pfizer/BMS haben diese Einschränkung nicht.

 

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