Transplantationsmedizin

BMS ruft ViaSpan zurück APOTHEKE ADHOC, 10.04.2012 15:02 Uhr

Berlin - 

Bristol-Myers Squibb (BMS) ruft alle Chargen von ViaSpan zurück. Die Konservierungslösung für Organtransplantate wird seit Juli 2011 von Fresenius Kabi in Österreich hergestellt. Bei Routinekontrollen der Produktionsstätte im März konnte BMS zufolge eine Kontamination der Lösung mit dem Bacillus cereus nicht ausgeschlossen werden.

Das Bodenbakterium kann Lebensmittelvergiftungen verursachen und kommt besonders häufig auf Reis vor. Bei gesunden Patienten kann es zu Erbrechen und Durchfall führen. Bei frisch transplantierten Patienten mit einem geschwächten Immunsystem kann das Bakterium außerdem zu systemischen und lokalen Infektionen bis hin zur Transplantatabstoßung führen.

Ärzte sollen Patienten, die mit ViaSpan-konservierten Organen transplantiert wurden, engmaschig überwachen. Sollte eine Infektion auftreten, so sollen die Patienten mit Ciprofloxacin oder Vancomycin behandelt werden. Bislang wurden laut BMS keine Fälle von kontaminierten Transplantaten gemeldet. Betroffen sind neben den Produkten aus Deutschland auch solche aus Großbritannien, Italien, Estland, Slowenien, Argentinien, Chile, Frankreich, Irland und der Schweiz.