BMG und G-BA streiten über Glinide APOTHEKE ADHOC, 28.02.2011 12:25 Uhr
Noch immer gibt es beim Thema Glinide keine Einigung zwischen dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) und dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA): Das Ministerium beanstandet den Beschluss, die beiden Antidiabetika NovoNorm (Repaglinid) von NovoNordisk sowie Starlix (Nateglinid) von Novartis von der Erstattung auszuschließen.
Es fehlten Belege für die Unzweckmäßigkeit der Glinide gegenüber therapeutischen Alternativen, kritisiert das BMG erneut in einem Schreiben. Diese hätte der G-BA auch nach mehrmaligen Aufforderungen nicht vorgelegt. Ein Verordnungsausschluss könne sich nicht darauf stützen, dass ein Nutzen für die Glinide nicht nachgewiesen sei. Denn durch die Zulassung seien Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit bereits geprüft worden. Dem dürfe die Bewertung nicht widersprechen.
Aus den Unterlagen ergebe sich lediglich, dass Studien zu den vom G-BA geforderten Endpunkten fehlten, so das BMG weiter. Für eine vergleichende Bewertung reiche die Datenlage nicht aus, ein Verordnungsausschluss sei unverhältnismäßig.
Derzeit berate man die Thematik intern, heißt es beim G-BA. Der G-BA kann entweder die Beanstandung hinnehmen, die Beratungen wieder aufnehmen oder binnen eines Monats dagegen beim Landessozialgericht Berlin-Brandenburg klagen.