Blutzuckermessung im Auge APOTHEKE ADHOC, 10.09.2012 15:30 Uhr
Dass Diabetiker auch ohne Pieks ihren Blutzucker messen können, wird zunehmend wahrscheinlicher. Wissenschaftler des Fraunhofer Instituts für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme haben einen Mikrochip entwickelt der in der Tränenflüßigkeit den Blutzucker messen kann. Bereits im November 2011 hatten Forscher der Universität Michigan in Tierversuchen die Korrelation der Zuckerwerte in Blut und Tränenflüssigkeit bestätigt.
Der neu entwickelte Biochip misst den Zuckerwert der Tränenflüssigkeit nach den gleichen Prinzipien wie herkömmliche Teststreifen und Geräte. In dem Chip ist das Enzym Glukose-Oxidase aufgebracht. Diese wandelt die Glukose unter anderem in Wasserstoffperoxid um, die dann zu einer messbaren elektrochemischen Potentialänderung führt. Je mehr Wasserstoffperoxid vorhanden ist, desto mehr Glukose befindet sich in der Tränenflüssigkeit.
Neben der Glukosemessung verfügt der Mikrochip, der eine Größe von 0,7 bis 10 Milliliter hat, über sämtliche Technik um die Messwerte zu digitalisiere. Zudem kann der Sensor über Funk aufgeladen werden. Auch die Ansteuerung einer implantierbaren Miniaturpumpe ist den Wissenschaftlern zufolge denkbar.
Eine Massenproduktion des Chips sei möglich, da die Herstellung kostengünstig durchführbar sei. Die Forscher haben den Sensor für die niederländische Medizintechnik-Firma Noviosens entwickelt.