Erbliche Veranlagung, Medikamenteneinnahme oder ein ungesunder Lebensstil gelten als Hauptrisikofaktoren für die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes. Weniger bekannt ist, dass Viren einen Typ-1-Diabetes auslösen können. Während der Corona-Pandemie wurden beispielsweise vermehrt Neudiagnosen gemeldet. Aber auch Infektionskrankheiten wie Röteln, Mumps oder Windpocken erhöhen das Risko.
Insgesamt gelten zwölf Erreger als mögliche Verursacher für eine Typ-1-Diabetes-Erkrankung. Dabei spielen auch Infektionen in den ersten Lebensmonaten schon eine Rolle: Erleidet ein Baby in den ersten sechs Monaten beispielsweise eine virale Infektion der Atemwege, steigt das Risiko, später an Typ-1-Diabetes zu erkranken. Zu den möglichen Auslösern der Atemwegserkrankungen zählen unter anderem Enteroviren. Die genauen Zusammenhänge zwischen der Stoffwechselerkrankung und den Erregern konnten bisher noch nicht abschließend geklärt werden.
Weitere Viren, die das Risiko einer Diabetes-Erkrankung erhöhen:
Verursacht wird die Infektion durch Coxsackie-Viren und tritt häufig in Kinderbetreuungsstätten auf. Die Viren gehören zur Gattung der Enteroviren und gelten deshalb ebenfalls als möglicher Auslöser für Typ-1-Diabetes.
Das Diabetesinfoportal schätzt den Zusammenhang zwischen einer Corona-Infektion und einem neudiagnostizierten Diabetes folgendermaßen ein: „Ob eine Infektion mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 einen Diabetes mellitus auslösen kann, ist noch nicht abschließend geklärt. So wurde in einer Studie untersucht, ob eine frühere Coronavirus-Infektion bei Kindern in Verbindung mit einem Typ-1-Diabetes-Frühstadium steht. Die Forschenden konnten hierbei keinen statistischen Zusammenhang finden. Eine weitere Studie zeigt jedoch, dass in den Jahren 2020 bis 2021 häufiger Typ-1-Diabetes diagnostiziert wurde, wenn die Kinder zuvor Covid-19 hatten. Die genaue Ursache dafür ist aber noch unklar.“
APOTHEKE ADHOC Debatte