Biontech wirbt für Kombi-Impfstoff Katharina Brand, 31.10.2023 11:18 Uhr
Ein Kombinationsimpfstoff für Grippe und Corona befindet sich zurzeit in der Entwicklung bei Biontech und Pfizer. Die ersten Studienergebnisse sind positiv. Nicht nur für Risikogruppen wäre der einmalige Gang zur Spritze ein großer Vorteil: Gesundheitssysteme auf der ganzen Welt könnten durch das „Aus zwei mach eins“-Konzept entlastet werden.
Gute Neuigkeiten zum Kombi-Impfstoff-Programm von Biontech und Pfizer: Die mRNA-basierten Impfstoffe gegen die Influenza-Stämme A und B sowie Sars-CoV-2 konnten robuste Immunantworten liefern. Das Sicherheitsprofil der in der Phase Phase-I/II-Studie untersuchten Kandidaten entspricht dem des Covid-19-Impfstoffs Comirnaty.
Erste positive Daten
In der klinischen Studie wurden die Impfstoffkandidaten gesunden volljährigen Proband:innen zwischen 18 und 64 Jahren verabreicht. Sowohl Sicherheit als auch Verträglichkeit und Immunogenität – also das Vermögen eines Stoffes, eine Immunantwort auszulösen – konnten erfolgreich nachgewiesen werden. Als Vergleichswert dienten ein zugelassener Grippeimpfstoff und der an die Omikron-Variante angepasste Covid-Impfstoff der Unternehmen.
„Diese ersten Ergebnisse der Phase-I/II-Studie mit unseren Kombinationsimpfstoffkandidaten gegen Influenza und Covid-19 sind ermutigend. Der Impfstoff hat das Potenzial, die Auswirkungen zweier Atemwegserkrankungen mit einer einzigen Impfung zu lindern und könnte die Impfpraxis für Anwender, Impflinge und Gesundheitssysteme auf der ganzen Welt vereinfachen“, so die Partner.
Potenzial der „tragenden Säule der Routineimpfung“
Studien deuten darauf hin, dass Covid-19 insbesondere im Herbst und Winter zuschlägt. Das Virus verfügt somit über ein saisonales Muster, genauso wie Influenza. Beide Erkrankungen betreffen die Atemwege. „Kombinationsimpfstoffe haben das Potenzial, zu einer tragenden Säule der Routineimpfungen gegen Atemwegserkrankungen zu werden.“ Ein gut verträglicher Kombinationsimpfstoff würde den doppelten Gang zum Arzt für Impfwillige auf einen reduzieren; eine Entlastung für Patient:innen und Praxen.
Studienphase III ist bereits geplant
Anhand dieser positiven Studienlage starten Biontech und Pfizer in den nächsten Monaten eine zulassungsrelevante Phase-III-Studie. Die aus den ersten beiden Phasen generierten Daten sollen demnächst in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift mit Peer-Review-Verfahren publiziert werden.
Im Dezember hatte ihr Impfstoffkandidat bereits den sogenannten „Fast-Track-Status“ von der US-Arzneimittelbehörde FDA (Food and Drug Administration) erhalten. Der Status beschleunigt nicht nur die Entwicklung, sondern verleiht zusätzliche Marktexklusivität bei Lizensierung.