„Redundante Bürokratie und Mangel an Ressourcen“

Biontech-Chef kritisiert Zulassungsverfahren

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Berlin -

Bei der Entwicklung neuer Medikamente kritisiert Biontech-Gründer Ugur Sahin zunehmend ineffiziente Verfahren und lange Bearbeitungszeiten.

Die Zusammenarbeit mit den Behörden sei in der Corona-Zeit, als es um die Zulassung der ersten Impfstoffe ging, so intensiv wie noch nie gewesen, sagte Sahin in einem Interview der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ). Jetzt sind wir wieder im Normalzustand, und das bedeutet lange Bearbeitungszeiten. Wir haben sehr kompetente Regulatoren in Deutschland und in Europa, aber zunehmend ineffiziente Prozesse, die sehr viele Ressourcen sowohl bei den Behörden als auch bei Arzneimittelentwicklern verschlingen.“

Insgesamt gebe es ein Missverhältnis zwischen technologischen Möglichkeiten und dem, was die Bürokratie zulasse, sagte Sahin. „Ein Grund ist die redundante Bürokratie, ein anderer ein Mangel an Ressourcen, was Bearbeitungszeiten in die Länge zieht.“ Er mahnte: „Medizin ist so wichtig, dass Trägheit des Systems nicht der Flaschenhals sein darf, der Zulassungen verzögert.“

Der Zulassung neuer Medikamente geht in der EU ein mehrstufiges Verfahren voraus, für das unter anderem mehrere klinische Studien vorgeschrieben sind. Am Ende gibt die Europäische Arzneimittelagentur EMA eine Einschätzung ab, die EU-Kommission entscheidet dann über die Zulassung. Nach Plänen der EU-Kommissionen sollen die Fristen für die letzten beiden Schritte künftig verkürzt werden.

Biontech mit Hauptsitz in Mainz hatte zusammen mit seinem US-Partner Pfizer einen der ersten Impfstoffe gegen das Coronavirus entwickelt. Das Biotechnologieunternehmen arbeitet derzeit an der Entwicklung individualisierter Krebstherapien.

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