Krebsforschung

Biocomputer zerstört Krebszellen

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Wissenschaftlern ist es gelungen, einen biologischen Computer zu entwickeln, der Krebszellen gezielt zerstört. In der Fachzeitschrift „Science“ stellten die Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) und des Massachusetts Institute of Technology (MIT) einen Schaltkreis aus Genen vor, der in Zellkulturen zwischen Krebszellen aus dem Gebärmutterhals und gesunden Zellen unterscheiden konnte und entsprechend den Zelltod der entarteten Zellen einleitete.

Die Entscheidung trifft der biologische Computer anhand von Mikro-RNS, einer Variante der Ribonukleinsäure (RNS). Insgesamt gibt es in menschlichen Zellen zwischen 500 und 1000 verschiedene Mikro-RNS. Die Wissenschaftler untersuchten, welche dieser Moleküle typisch für die Krebszellen des Gebärmutterhalses sind, und entwickelten ein Profil aus fünf Mikro-RNS. Die Zellen wurde nur zerstört, wenn der Bio-Computer alle fünf Moleküle in einer bestimmten Konzentration vorfand. In den untersuchten Zellkulturen starben alle Krebszellen, während die gesunden Zellen überlebten.

Der besondere Erfolg dieser Methode ist den Forschern zufolge, dass fünf verschiedene Faktoren miteinander verbunden werden konnten. Von einer funktionalen Behandlungsmethode für Menschen sei man aber noch sehr weit entfernt. Bis dahin seien noch einige Probleme zu lösen, so die Wissenschaftler: Die fremden Gene für den Computer müssten in die Zellen eingebracht und dort sicher und effizient gehalten werden. In einem nächsten Schritt wollen die Forscher den Zellcomputer an Tieren testen.

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