Für viele Menschen gehört das Schauen der Lieblingsserie zum Alltagsprogramm. Durch die steigenden Angebote der Streamingdienste und die Folgen der Pandemie verbringen viele ihre Freizeit lieber vor dem Bildschirm als mit Bewegung an der frischen Luft. Eine Metaanalyse konnte nun zeigen, dass zu viel Fernsehen das Thromboserisiko drastisch erhöhen kann.
Sitzende Tätigkeiten sind Gift für die Venen. Denn durch den Bewegungsmangel verlangsamt sich der Blutfluss in den Gefäßen. Die Beine können anschwellen und schmerzen, außerdem können Thrombosen begünstigt werden. Doch Bewegungsmangel kann auch weitere Komplikationen mit sich bringen – unter anderem steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Durch Ausgangssperren, Lockdown und Kontaktbeschränkungen wurde während der Pandemie viel Zeit in den eigenen vier Wänden verbracht. Viele Menschen nutzten die Angebote der Streamingdienste und verbrachten vermehrt Zeit vor dem Fernseher mit ihrer Lieblingsserie. Nicht selten wird vor allem unter jüngeren Menschen ein ganzer Serienmarathon über mehrere Stunden veranstaltet.
Mediziner:innen warnten kürzlich im „European Journal of Preventive Cardiology“ vor dem vermehrten TV-Konsum: Durch den Bewegungsmangel könnten tiefe Venenthrombosen oder Lungenembolien entstehen. Für die Metaanalyse wurden von der Universität Bristol drei prospektive Beobachtungsstudien herangezogen. Die insgesamt mehr als 131.400 Teilnehmer:innen mussten unter anderem Angaben zu ihrem Fernsehkonsum machen, welche anschließend ausgewertet wurden.
Es zeigte sich, dass das Risiko für tiefe Venenthrombosen und Lungenembolien mit zunehmendem Fernsehkonsum anstieg: Bei den Proband:innen über 40 Jahren kam es im Verlauf der Beobachtungszeit zu 964 Thromboembolien. Bei einem TV-Konsum von mehr als vier Stunden täglich erhöhte sich das Risiko um 35 Prozent im Vergleich zu Teilnehmer:innen, die weniger als 2,5 Stunden pro Tag vor dem Bildschirm verbrachten.
Dabei waren nicht nur übergewichtige Menschen von dem erhöhten Risiko betroffen. Der Zusammenhang zeigte sich unabhängig von BMI, Alter, Geschlecht und körperlicher Aktivität. Dem Team zufolge sind demnach auch sportliche Menschen gefährdet. Die Mediziner:innen raten daher, immer wieder Pausen für mindestens 30 Minuten einzubauen.
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