Kinder leiden vergleichsweise häufig unter tränenden Augen, einhergehend mit Rötungen und Juckreiz. Wenn es dem Nachwuchs in den Augen brennt und gelbliche Sekretbildung auftritt, muss unbedingt gehandelt werden. Je nach Ursache sind unterschiedliche Behandlungen nötig.
Die Bindehaut funktioniert wie ein Schutzschild der Augen. Täglich wehrt sie Krankheitserreger mithilfe von Immunzellen, die auf der Schleimhaut sitzen ab. Manchmal funktioniert die Abwehr jedoch nicht und Viren und Bakterien gelangen in die Schleimhaut, die das Auge bedeckt. Dies ist bei Kindern häufiger der Fall. Meist sind im Zuge einer Erkältung Adenoviren die Auslöser. Bei einer Infektion rötet sich das Auge, juckt, schmerzt, und es bildet sich ein gelbliches Sekret. Manche Kinder haben gleichzeitig Schnupfen der zusätzlich die Tränengänge zuschwellen lässt und es läuft vermehrt Sekret ab. Handelt es sich um eine virale Konjunktivitis heilt die Entzündung der Augen normaler Weise von selbst ab. Das kann bis zu zehn Tage dauern. Antibiotische Augentropfen sollten in dem Fall nicht zum Einsatz kommen, da viral bedingte Infektionen auf Antibiotika nicht ansprechen. Für Eltern ist es häufig eher schwierig, zwischen einer Bindehautentzündung und einer allergisch bedingten Reaktion zu unterscheiden:
Viral bedingte Konjunktivitis
Bakteriell bedingte Konjunktivitis
Allergisch bedingte Konjunktivitis
Bei Kindern kann es schwierig sein zu entscheiden, wann besser ein Arzt aufgesucht werden sollte. Sind die Augen entzündet und jucken, leiden vor allem die Kleinsten sehr. Da sie zudem nicht so einfach überzeugt werden können, die Augen nicht zu berühren und wegen der hohen Ansteckungsgefahr sollte ein Arzt immer dann aufgesucht werden, wenn auch im Wachzustand eitrige Sekretbildung erkennbar ist. Helfen erste Akutbehandlungen mit pflanzlichen Augentropfen und die Reinigung mit sauberen, fusselfreien Tüchern mehrmals täglich nicht zeitnah, sollte ebenfalls eine ärztliche Untersuchung stattfinden.
Bindehautentzündungen, die nicht allergisch bedingt sind, sind hoch ansteckend. Eltern sollten auf gründliche Hygiene achten:
Übrigens: Kinder mit Bindehautentzündung sollten zu Hause bleiben, so lange Symptome vorhanden sind.
Wurden antibiotische Tropfen verordnet, gilt es diese sorgfältig anzuwenden. Vor der Anwendung sollte das Auge mittels fusselfreier Tücher und lauwarmem Wasser gereinigt werden. In das betroffene Auge wird nur ein Tropfen geben. Mehr kann das Auge nicht aufnehmen und überschüssige Flüssigkeit läuft ab. Den Tropfer nicht in direkten Kontakt mit dem Auge bringen. Das Kind sollte nach dem Tropfen für kurze Zeit die Augen geschlossen halten, dadurch ist gewährleistet, dass die Tropfen ausreichend lange im Auge verweilen. Ist die Tropfflasche angebrochen, empfiehlt sich die Lagerung im Kühlschrank. Vor der Anwendung für einige Minuten bei Zimmertemperatur aufbewahrt, macht die Anwendung für das Kind angenehmer.
Antibiotische Salben werden vorzugsweise vor dem Schlafen angewendet. Bewährt hat sich die Applikation mittels sauberen Ohrenstäbchen. Eine etwa Reiskorngroße Menge wird hierzu in den Innerrand des unteren Augenlids gelegt.
Bei leichteren Bindehautentzündungen kann man pflanzliche Mittel anwenden. Augentropfen mit Augentrost helfen gut die Symptome der Entzündung zu lindern. Kompressen mit abgekochtem, abgekühltem schwarzem Tee können ebenfalls zur Heilung beitragen. Einzelne Ampullen mit Kochsalzlösung eignen sich besonders gut um die Augen mehrmals täglich vorsichtig auszuspülen.
Die Bindehaut kann sich auch aus anderen Gründen entzünden. Wenn zum Beispiel wenn ein Sandkorn hineingeraten ist oder das Kind Allergien hat, etwa Heuschnupfen. Antiallergische Tropfen schaffen in dem Fall schnell Abhilfe. Die Entzündung ist nicht ansteckend. Auch trockene Luft, Rauch oder Chlor im Schwimmbad können die Bindehaut reizen. Wenn das Auge dauerhaft entzündet ist, kann eine organische Ursache dahinterstecken und muss vom Augenarzt abgeklärt werden.
APOTHEKE ADHOC Debatte