Infektionserreger

BfR warnt vor Antibiotikaresistenz

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Beim Test auf Antibiotikaresistenzen hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hohe Raten bei Salmonellen festgestellt: 48 Prozent der Bakterien-Isolate sind den Untersuchungen zufolge gegen eine Antibiotika-Klasse resistent, 35 Prozent gegen mehr als eine Klasse. Bei bestimmten Salmonellen-Typen lag die Resistenzrate gegenüber Chinolonen mit 60 bis 85 Prozent sogar weit über dem Durchschnitt. Die entsprechenden Keime kämen vermehrt in Lebensmitteln vor, verursachten aber nur wenige Infektionen beim Menschen, so das BfR.

Das Institut hatte die Resistenzsituation auf verschiedenen Stufen der Lebensmittelkette analysiert. Dafür wurden zwischen 2000 und 2008 mehr als 33.000 Proben untersucht. Generell zeigten Isolate von Tieren und aus Lebensmitteln höhere Resistenzraten als solche aus der Umwelt und aus Futtermitteln, teilte das BfR mit. Ähnliche Ergebnisse gebe es für die Erreger Escherichia coli und Campylobacter.

„Resistenzen bei Krankheitserregern in Tieren und auf Lebensmitteln sind ein gravierendes Problem im gesundheitlichen Verbraucherschutz“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. Weil die Resistenzmuster von Tier- und Fleischisolaten vergleichbar seien, liege es nahe, dass die Erreger bei der Fleischgewinnung übertragen werden. Über die entsprechenden Produkte könnten die resistenten Keime zu den Verbrauchern gelangen.

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