Arzneimittelbedenken

BfArM verschärft Ukrain-Warnung Karoline Schumbach, 10.02.2012 11:26 Uhr

Berlin - 

Das in Deutschland nicht zugelassene Chemotherapeutikum Ukrain von Nowicki Pharma wird jetzt vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) als bedenkliches Arzneimittel eingestuft. Zuvor hatte die Behörde bereits im November vor dem Präparat gewarnt. Da bei der Anwendung von Ukrain die Schäden dem Nutzen überwiegen, darf das Arzneimittel nicht mehr an Patienten abgegeben werden, so das BfArM. Auch das Importieren ist gesetzwidrig.

Das Arzneimittel ist weder in der EU noch im EU-Ausland zugelassen. In der Ukraine ruht die Zulassung seit November 2011. Anträge in der EU scheiterten an mangelnden Studien zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit. Der Vertreiber, mit alternierenden Geschäftssitzen in der Ukraine, Österreich und den Vereinigten Arabischen Emiraten, vertreibt Ukrain trotzdem weiterhin illegal.

Die Firma preist das Mittel als Ersatz für Chemotherapien an. In dem Präparat ist das Zytostatikum Thiopeta und Alkaloide aus dem Schöllkraut (Chellidonium majus) enthalten. Die genaue Zusammensetzung ist unklar, da selbst die Angaben des Herstellers differieren.