Der Winter 2022/23 war von Lieferengpässen bei Kinderantibiotika geprägt und auch 2023/24 wurde der Mangel bei verschiedenen Wirkstoffen verwaltet. In die anstehende Erkältungssaison blickt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) positiv: Die Lage stelle sich im Vergleich zum Vorjahr entspannter dar.
Im Juni tagte der Beirat nach § 52b Absatz 3b Arzneimittelgesetz (AMG) zu Liefer- und Versorgungsengpässen. „Weiterhin besteht ein Versorgungsmangel mit antibiotikahaltigen Säften für Kinder für einzelne Wirkstoffe“, so die Expert:innen. Stark eingeschränkt zur Verfügung standen im Sommer Antibiotikasäfte mit den Wirkstoffen Penicillin V, Amoxicillin, Clarithromycin, Cefadroxil und Sultamicillin. Zwar konnten Importe die Lage etwas entspannen, aber die allgemeine Situation wurde weiterhin als angespannt bewertet.
Nur wenige Monate später hat sich das Blatt offenbar gewendet. „Im Vergleich zum Vorjahr stellt sich die aktuelle Lage hinsichtlich der Versorgung mit Kinderantibiotika wesentlich entspannter dar“, teilt ein BfArM-Sprecher mit. „Für alle Antibiotikasäfte lässt sich in Summe ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Ein- und Abverkauf in Apotheken feststellen.“ Es erfolge keine übermäßige Bevorratung durch Apotheken.
„Kritische Lieferengpässe bei Kinderantibiotika für Penicillin V werden zu großen Teilen bis Ende Oktober 2024 behoben sein“, so der Sprecher. Zudem können laut dem BfArM vorliegenden Daten die Lieferengpässe bei Penicillin V durch oral verfügbare Arzneimittel mit den Wirkstoffen Amoxicillin und Amoxicillin/Clavulansäure größtenteils kompensiert werden, da bei diesen keine wesentlichen Lieferengpässe vorliegen.
Dem BfArM liegen zudem Daten zur Produktion vor. Diese zeigen, dass beispielsweise für Amoxicillin/Clavulansäure-haltige Säfte umfangreiche Lagerbestände vorhanden sind, die zur Kompensation herangezogen werden können.
Entspannt ist auch die Versorgungslage bei Paracetamol- und Ibuprofen-haltigen Fiebersäften für Kinder. Meldungen zu Lieferengpässen liegen derzeit nicht vor. Ein- und Verkauf in den Apotheken sind ausgeglichen. „Demnach wird die Versorgungslage mit Fiebersäften aktuell nicht als kritisch eingeschätzt.“
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