Viele Patienten mit einem erhöhten Cholesterin-Wert nehmen regelmäßig Statine ein. In mehreren Leitlinien werden die HMG-CoA-Hemmer empfohlen, denn die Präparate können bei hypertonen Patienten die kardialen und zerebrovaskulären Erkrankungen erheblich senken. Allerdings weist das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) jetzt auf eine neue Nebenwirkung hin: Statine können das Risiko für Diabetes erhöhen. Die Behörde hat daher ein Stufenplanverfahren eingeleitet. Die Hersteller können bis Mitte Juni Zeit Stellung nehmen.
Ein Bericht der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) verweist auf diesen Klasseneffekt bei den HMG-CoA-Hemmern. Das BfArM fordert, dass die Produktinformationen entsprechend angepasst werden. Die Hersteller sollen darauf hinweisen, dass Statine den Blutzuckerspiegel erhöhen können und dadurch bei manchen Patienten Hyperglykämien hervorgerufen werden können.
Ein Nüchternblutzuckerwert über 5,6 mmol/L und ein Body Mass Index (BMI) über 30 kg/m² erhöht laut BfArM die Häufigkeit der Diabeteserkrankungen. Auch eine bestehende Hypertonie steigere das Risiko. Allerdings sollen die Patienten die Therapie nicht selbstständig abbrechen, sondern Ärzte sollen deren Werte regelmäßig prüfen.
Statine werden bei Patienten eingesetzt, die ein erhöhtes Gesamtcholesterin und LDL-Cholesterin haben. Außerdem sind die Präparate zur Prävention koronarer Erkrankungen bei Patienten mit atherosklerotischen Herzkrankheiten oder Diabetes mellitus indiziert.
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