AstraZeneca hat vor einem Jahr die EU-Zulassung für die einmalige Wirkstoffkombination Glycopyrroniumbromid und Formoterol erhalten. Bevespi Aerosphere ist zur Behandlung der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) zugelassen und seit Dezember auf dem Markt.
Bevespi Aerosphere ist für die bronchodilatorische Erhaltungstherapie zur Symptomlinderung bei erwachsenen Patienten mit COPD zugelassen. Die empfohlene Dosis beträgt zwei Sprühstöße zweimal täglich. Patienten mit Koordinationsschwierigkeiten können eine Inhalationshilfe verwenden – durch den Spacer wird eine ausreichende Wirkstoffaufnahme sichergestellt. Das Dosieraerosol enthält 9 mg Glycopyrroniumbromid und 5 mg Formeterolfumarat-Dihydrat pro Sprühstoß. Die Wirkstoffe liegen suspendiert vor. Die Kombination der Arzneistoffe dient der Langzeittherapie – zur Akuttherapie bei Atemnot eignet sich das Medikament nicht.
Die häufigsten Nebenwirkungen des Arzneimittels sind Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Angstzustände, Muskelspasmen und Brustschmerz. Eine Überdosierung kann zu anticholinergen oder beta-2-adrenergenen Symptomen führen: Verschwommenes Sehen, Mundtrockenheit, Übelkeit, Muskelkrampf, Tremor, Kopfschmerzen, Palpitation und systolische Hypertonie können auftreten. Patienten mit Überdosierung sollten, wenn nötig, ärztlich überwacht werden.
Der Wirkstoff gehört zur Gruppe der Beta-2-Sympathomimetika. Formoterol bewirkt inhalativ eingenommen eine Entspannung der glatten Muskulatur der Bronchien. Dadurch kommt es zu einer Erweiterung der Bronchien und das Atmen wird erleichtert. Nur ein geringer Wirkstoffanteil gelangt direkt zur Bronchialschleimhaut, ein Großteil wird geschluckt und über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen und verstoffwechselt. Eingesetzt wird der Wirkstoff bei Asthma bronchiale und COPD.
Formoterol ist als Mono- oder Kombipräparat auf dem Markt: Die Kombination mit dem Glucocorticoid Budesonid ist zur Behandlung von COPD und Asthma zugelassen. In Kombination mit Aclidinium wird Formoterol bei Patienten mit vornehmlich nächtlichen Beschwerden eingesetzt.
Der Wirkstoff gehört zur Gruppe der Parasympatholytika – er hemmt die Effekte von Acetylcolin kompetitiv an den muskarinartigen cholinergen Neuronen. Eine übermäßige Sekretproduktion in den Bronchien wird durch die Wirkung auf die M-Cholinrezeptoren eingeschränkt. Die benötigte Dosierung ist so gering, dass kaum mit anticholinergen Nebenwirkungen zu rechnen ist.
Der Wirkstoff kann aufgrund seiner Sekret-hemmenden Wirkung auch bei schweren Formen der Hyperhydrosis eingesetzt werden. Die Erfahrungen mit diesen Therapieformen sind allerdings begrenzt – Wirksamkeitsbelege anhand von Studien fehlen.
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