Grippesaison 2019/20

Bereits 14,2 Millionen Impfdosen freigegeben

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Berlin -

In wenigen Wochen ist es soweit. Im Oktober und November sollte bevorzugt die saisonale Grippeschutzimpfung erfolgen. Einige Hersteller haben bereits im August mit der Auslieferung der Vakzine begonnen. Bislang haben 14,2 Millionen Impfdosen die Chargenfreigabe durch das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) erhalten.

In der 33. Kalenderwoche hatte das PEI bereits rund 2,7 Millionen Impfdosen freigegeben. Eine Woche später waren es etwa 8,9 Millionen. Aktuell sind es etwa 14,2 Millionen Dosen und somit deutlich mehr als in der Saison 2018/19. Im vergangenen Jahr waren es zu diesem Zeitpunkt erst rund zehn Millionen. Aktuell liegt die freigegebene Menge auf dem Niveau der Grippesaison 2016/17, aber noch unter dem Niveau von 2017/18 mit mehr als 16 Millionen freigegebenen Impfdosen in der 36. Kalenderwoche.

Dem Vernehmen nach haben noch nicht alle Impfstoffhersteller eine Chargenfreigabe beantragt. Es ist demnach nicht auszuschließen, dass in der aktuellen Saison mehr Grippeimpfstoffe als in der Saison 2018/19 zur Verfügung stehen werden. Die Zahl der derzeit freigegebenen Dosen ist auch mit Blick auf die verspätete Bekanntgabe der Zusammensetzung der Vakzine beachtlich. Denn erst Ende März und somit einen Monat später als üblich wurde der vierte Stamm der quadrivalenten Vakzine von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bekanntgegeben.

Für die Saison 2018/19 hatte das PEI bis in die 44. Kalenderwoche etwa 15,7 Millionen Impfdosen freigegeben – zu wenig – 2017/18 waren es rund 17,9 Millionen. Der Engpass der saisonalen Vakzine war in einigen Regionen stark zu spüren. Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern waren aufgrund der regionalen Verträge gut versorgt, in Bayern und Baden-Württemberg war der Impfstoff jedoch knapp. Regionale Unterschiede aufgrund von individuellen Vereinbarungen bleiben in dieser Saison aus, denn es gilt ein Festpreismodell.

Das Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) regelt die Vergütung der saisonalen Grippeimpfstoffe. Apotheker sollen mit einem Euro pro Impfdosis und maximal 75 Euro pro Verordnungszeile zuzüglich Mehrwertsteuer vergütet werden. Die Hersteller sollen einen einheitlichen Abgabepreis sicherstellen, auf den dann die festgelegten Aufschläge berechnet werden können. Denn es gilt die Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV). Weil finanziell ein fester Rahmen steht, ist die Apotheke aus der Haftung raus. Außerdem wird die Versorgung auf mehrere Beine gestellt und könnte den Markt entspannen.

Außerdem soll das TSVG den Ärzten die Angst vor einem Regress nehmen. Die Mediziner sollen in angemessenem Rahmen unter Berücksichtigung eines Sicherheitszuschlags bestellen. Für eine Impfsaison sollte 1- bis zu 10-prozentige Überschreitung gegenüber der erst im Nachhinein tatsächlich feststellbaren Menge durchgeführter Impfungen in jedem Fall noch als „wirtschaftlich“ gewertet werden.

In der Saison 2018/19 waren quadrivalente Vakzine erstmals Kassenleistung. Um dem Engpass entgegenzuwirken, hatte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Ende November einen Versorgungsengpass ausgerufen und einen Einzelimport nach § 73 Absatz 3 ermöglicht. Ob die aus dem Ausland generierten Impfdosen schließlich verimpft wurden und wie hoch die Schmutzquote tatsächlich ist, ist derzeit noch nicht bekannt. Denn noch ist die Inventur der Ärzte nicht abgeschlossen. Etwa neun Monate nach Ende der Impfsaison steht die Zahl fest. Dann ist klar, wie viele Impfdosen von den Ärzten zu Lasten der Kasse bestellt und wie viele tatsächlich als Impfleistung abgerechnet wurden. Experten hatte im Dezember für die Saison 2018/19 eine „Schmutzquote“ von etwa sechs Millionen Impfdosen prognostiziert.

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