Einen neuen Weg zur Bekämpfung der Fettleibigkeit haben Forscher der Universität Bonn gefunden. Durch Blockierung eines Proteins konnte bei Mäusen die Verbrennung von Körperfett induziert werden. Dazu waren weiße Fettzellen in leicht abbaubare braune und beige Fettzellen umgewandelt worden. Die Ergebnisse der Forscher wurden im Journal „Science Signaling" veröffentlicht.
Den Forschern zufolge gibt es drei verschiedene Arten von Fett. Das weiße Fett dient demnach als Energiespeicher und steckt in den Problemzonen übergewichtiger Menschen. Braunes Fett hingegen dient als eine Art Heizaggregat und sorgt zum Beispiel bei Säuglingen dafür, dass sie nicht zu sehr auskühlen. Bei Erwachsenen kommen die braunen Fettzellen kaum noch vor, lediglich in kleinen Bereichen am Nacken und entlang der Wirbelsäule.
Das Forscherteam hat besonders die beigen Fettzellen im Blick. Auch sie setzen Nahrungsenergie effizient in Wärme um und können sich aus den unerwünschten weißen Fettzellen heraus bilden. Dabei spielt das Vasodilator-Stimulated Phosphoprotein (VASP) eine wichtige Rolle: Durch Aktivierung des Signalwegs werde die Bildung brauner und beiger Fettzellen gebremst, so die Forscher.
Mäuse, bei denen das Gen für die Bildung des VASP ausgeschaltet worden wurde, hatten deshalb aktivere braune und beige Fettzellen. Diese Tiere seien sehr schlank und verfügen über einen höheren Energieverbrauch, so die Forscher. Ein Hemmstoff für VASP könnte demnach ein potenziellen Ansatzpunkt sein, um Fettleibigkeit wirksam zu therapieren.
APOTHEKE ADHOC Debatte