Wenn Gelenke schmerzen, vermeiden Kinder gerne Bewegung. Trotzdem raten Experten bei rheumatischen Erkrankungen im Kindesalter häufig zu gemäßigter sportlicher Aktivität. Denn starke Muskeln können die Gelenke besser unterstützen. „Eltern, deren Kind unter einer chronischen rheumatischen Erkrankung wie der juvenilen idiopathischen Arthritis leidet, sollten in Absprache mit dem Kinder- und Jugendarzt bestimmte Bewegungsprogramme in den Familienalltag einbauen“, rät Professor Dr. Hans-Jürgen Nentwich, Vorstandsmitglied des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).
Gymnastikübungen können unter anderem helfen, die Beweglichkeit der Gelenke beizubehalten und Schonhaltungen sowie Muskelverkürzungen vorzubeugen. „Längerfristig ist auch Ausdauertraining wichtig. Gehen, Schwimmen und Radfahren eignen sich besonders für Kinder mit Rheumabeschwerden“, sagt Nentwich. Bei stärkerer Entzündungsaktivität kann eine Physiotherapie sinnvoll sein.
Etwa 15.000 Kinder und Jugendliche sind in Deutschland von einer juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) betroffen. „Mithilfe von Medikamenten bekämpfen Fachärzte die Gelenkentzündungen und verringern beziehungsweise vermeiden damit längerfristige Folgen wie Gelenkschäden“, erläutert Nentwich. „Die Behandlung erfordert sowohl vom Kind als auch von seiner Familie viel Geduld und Durchhaltevermögen.“
Erste Anzeichen für die Erkrankung sind rote, geschwollene Gelenke, die sich heiß anfühlen. Auch plötzlich auftretendes und wieder verschwindendes Fieber kann eine Begleiterscheinung sein. Je mehr Gelenke Entzündungszeichen zeigen, desto schwerer ist der Verlauf oft.
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