Analgetika

Bayer nimmt Saridon vom Markt APOTHEKE ADHOC, 02.02.2011 11:34 Uhr

Berlin - 

Der Pharmakonzern Bayer hat Ende 2010 den Vertrieb seines Kombinationspräparats Saridon (Paracetamol, Proyphenazon, Coffein) eingestellt. Zum 1. Januar sollte eigentlich das Nachfolgeprodukt Saridon N in den Handel kommen, eine Alternative ohne Propyphenazon. Nun hat sich Bayer entschieden, das Analgetikum komplett aus dem Portfolio zu nehmen.

Die Herstellung sei aus zulassungsrechtlichen und produktionstechnischen Gründen komplett eingestellt worden, heißt es bei Bayer: Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hatte im Rahmen einer regelmäßigen Prüfung neue Daten zur klinischen Wirksamkeit von Saridon gefordert. Dabei ging es unter anderem um den Wirkstoff Propyphenazon. Wie andere Hersteller von Propyphenazon-Arzneimitteln zuvor, entschied sich Bayer, das Produkt vom Markt zu nehmen. Damit ist inzwischen nur noch ein Arzneimittel mit der Substanz verfügbar.

Saridon war seit 1933 im Handel. Zuletzt war es vor allem für „Stammverwender“ interessant. Bayer zufolge wurden rund 300.000 Packungen pro Jahr verkauft. Der Wirkstoff zählt, wie auch Metamizol, zur Gruppe der Pyrazol-Derivate. Die Substanzen wirken analgetisch und antipyretisch. Zu den Nebenwirkungen von Propyphenazon zählen Überempfindlichkeitsreaktionen und in seltenen Fällen schwere allergische Reaktionen und Blutbildveränderungen.