Eine Studie mit rund 40 000 Kindern hat bestätigt, dass Kinder von Landwirten weniger anfällig für Asthma und Allergien sind als Stadtkinder. Acht Prozent der Bauernkinder in Baden-Württemberg leiden an Asthmasymptomen, wie das Institut für Epidemiologie der Universität Ulm am Freitag mitteilte. Bei Kindern ohne Kontakt zu einem Bauernhof sind es demnach zwölf Prozent. Von den Kindern, die gelegentlich Kontakt zur Landwirtschaft haben, leiden rund zehn Prozent an Asthma. Ähnliche Unterschiede gibt es nach Angaben des Instituts bei Heuschnupfen und Neurodermitis. Untersucht wurden insgesamt 40 000 Kinder von rund 300 Schulen im Südwesten Deutschlands.
Bei den Analysen der Studienpartner aus Bayern, Österreich, Polen und der Schweiz hätten sich ähnliche Ergebnisse gezeigt, sagte Jon Genuneit vom Institut für Epidemiologie, der bei dem EU-geförderten Projekt zuständig für Baden-Württemberg ist. Die Ursache für dieses Phänomen soll nun in einer zweiten Studienphase untersucht werden, die kürzlich angelaufen ist. „Dabei wollen wir die schützenden Faktoren auf dem Bauernhof identifizieren“, sagte Genuneit. Am zweiten Teil der Untersuchung nehmen allein in Baden-Württemberg noch rund 2500 Kinder teil. Mit Ergebnissen wird frühestens in zwei Jahren gerechnet.
Forscher gehen davon aus, dass Kinder auf Bauernhöfen mehr Kontakt mit zahlreichen verschiedenen Keimen haben. Daher stellt sich das Immunsystem der Kinder vermutlich auf mehr Reize ein.
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