Tropenkrankheit

Bakterien gegen Dengue-Fieber dpa/APOTHEKE ADHOC, 25.08.2011 11:12 Uhr

Berlin - 

Australischen Wissenschaftlern ist es gelungen, Mücken gezielt mit Bakterien zu infizieren und sie so als Überträger des Dengue-Virus auszuschalten. Sind die Mücken von einem bestimmten Wolbachia-Stamm befallen, sind sie nahezu resistent gegen die Dengue-Viren.

Im vergangenen Jahr infizierten der Biologe Professor Dr. Scott O'Neill und seine Mitarbeiter Mücken der Art Aedes aegypti, die Hauptüberträger des Dengue-Fiebers, mit den Bakterien. Die Forscher fanden heraus, dass infizierte Mücken kürzer leben und nur ein geringer Teil ihrer Eier die Trockenzeit übersteht. Zudem machten die Wissenschaftler die überraschende Entdeckung, dass die infizierten Mücke seltener Dengue-Viren übertragen.

Anfang dieses Jahres setzten die Forscher an zwei Orten insgesamt 150.000 infizierte Mücken frei. Die resisten Mücken verdrängten in wenigen Monaten fast die komplette natürliche Population. Auf diese Weise könnte das Dengue-Fieber eingeschränkt werden, ohne die Mücken auszurotten, hoffen die Forscher.

Allerdings ist noch unklar, über welche Entfernungen sich die infizierten Mücken ausbreiten können und ob die Resistenz gegen alle Typen der Dengue-Viren Bestand hat. Dengue-Fieber ist die häufigste von Mücken übertragene Krankheit, weltweit gibt es jedes Jahr 50 bis 100 Millionen Infektionen.