Multiple Sklerose

Autoantikörper bei MS

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Die Diagnose der Multiplen Sklerose (MS) ist langwierig und kompliziert. Eine Vielzahl klinischer und paraklinischer Befunde ist notwendig, damit die Krankheit sicher diagnostiziert werden kann. Bei einer Studie haben Wissenschaftler des Kompetenznetzes MS (KKNMS) einen Autoantikörper gegen den Kaliumkanal KlR4.1 entdeckt: Bei 46 Prozent der 397 getesteten MS-Patienten wurde das Immunglobulin positiv getestet. Der Marker könnte künftig für Bluttests dienen.

Kaliumkanäle sind unter anderem an der Regulierung des Elektrolythaushalts und bei der Erregung von Nerven- und Muskelzellen beteiligt. KlR4.1 ist den Wissenschaftlern zufolge außerdem wichtig für die Ausbildung der Myelinschicht.

Menschen, bei denen der Kanal fehlt, haben den Forschern zufolge neurologische Störungen wie Ataxie. Fehlt die Schutzschicht um die Axone, können die Signale nicht richtig weitergeleitet werden. Die Wissenschaftler hatten den Autoantikörper fast ausschließlich bei Patienten mit MS nachgewiesen: Bei anderen neurologischen Erkrankungen trat der Autoantikörper nur bei weniger als 1 Prozent der Patienten auf, bei Gesunden war er nicht nachweisbar.

Die Wissenschaftler fanden außerdem heraus, dass KlR4.1 im ZNS und der Niere auftritt. Bereits bei dem Transmembranprotein Aquaporin-4 hatten Forscher einen Autoantikörper entdeckt und in der Folge Neuromyelitis optica, eine Sonderform der MS, früher behandeln können.

 

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