Welt-Aids-Tag

Aufklärung hilft – weniger HIV-Neuinfektionen

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Berlin -

Je früher HIV diagnostiziert wird, desto besser sind die Therapie-Aussichten. Rechtzeitig eingesetzt können Medikamente einen Ausbruch der Immunschwächekrankheit Aids verhindern. Jedes Jahr infizieren sich Menschen neu mit dem Virus. Ein
Problem sei nach wie vor der Mangel an Information.

Die Aids-Hilfe in Sachsen-Anhalt hat wenige Tage vor dem Welt-Aids-Tag eine bessere Aufklärung gefordert. Zwar ist die Zahl der HIV-Neuinfektionen im Land 2018 nach Schätzungen des Berliner Robert-Koch-Instituts (RKI) im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen. Demnach infizierten sich 60 Menschen neu, ein Jahr zuvor waren es fünf mehr. Viele Menschen seien aber noch immer zu wenig über HIV und Aids aufgeklärt, sagte der Landesgeschäftsführer der Aids-Hilfe Sachsen-Anhalt, Sven Warminsky. „Die Vorurteile sind so hartnäckig wie manche Menschen.“

Die Aids-Hilfe-Vereine im Land klärten regelmäßig an Schulen oder in Freizeiteinrichtungen über HIV und Aids auf. „Wir merken, dass es einen großen Informationsbedarf gibt“, sagte Warminsky. Auch Gespräche mit Sozialarbeitern und anderen Multiplikatoren gehörten dazu. Zudem gebe es auf vielen Veranstaltungen Info-Stände.

Am 1. Dezember ist der offizielle Welt-Aids-Tag. Die Zahlen zu Neuinfektionen werden jährlich neu errechnet, da HIV oftmals erst
Jahre nach der Ansteckung diagnostiziert wird. Sie sind nicht zu verwechseln mit den tatsächlich gemeldeten Neudiagnosen.



Aus Sicht der Aids-Hilfe des Landes gibt es vor allem zwei Hauptgründe für den leichten Rückgang. „Zum einen entfaltet die PrEP
ihre Wirkung und zum anderen steckt das Land mehr Geld in die Präventionsarbeit“, erklärte Warminsky. Mit PrEP ist die sogenannte Prä-Expositions-Prophylaxe gemeint. Dabei handelt es sich um ein Medikament, das zur Vorsorge eingenommen wird.

In Sachsen-Anhalt lebten Ende 2018 nach Angaben des Robert Koch-Instituts schätzungsweise rund 1000 HIV-Infizierte, deutschlandweit sind knapp 88 000 Menschen betroffen.

Wer ausschließen wolle, dass er sich mit HIV angesteckt habe, könne Gesundheitsämter oder Beratungsstellen aufsuchen und sich testen lassen. Aber auch Selbsttests aus Apotheke, Onlinehandel oder Drogeriemarkt seien möglich, erklärte der Landesgeschäftsführer. „Sie sind bislang aber ein Ladenhüter.“ Warminsky vermutet, dass die anderen Angebote für die meisten attraktiver seien, denn ein Selbsttest koste rund 25 Euro. Im vergangenen Jahr habe die Aids-Hilfe des Landes als Begleitung für einen solchen Test eine Smartphone-App entwickeln lassen, die die Käufer berate und begleite. Rund 3700 Nutzer verfügten über die App.

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