Boehringer Ingelheim will sein COPD-Medikament Spiriva Respimat
(Tiotropiumbromid) künftig auch zur Behandlung von Asthma bei
Erwachsenen vertreiben. Der Pharmakonzern hat bei der europäischen
Arzneimittelagentur EMA eine entsprechende Indikationserweiterung
beantragt.
In elf Phase-III-Studien mit mehr als 4000 Patienten wurde der Nutzen von Spiriva Respimat zusätzlich zur Standardtherapie mit inhalativem Kortikosteroid (ICS) oder lang wirkenden Beta-Agonisten (LABA) untersucht. Laut Boehringer sind 40 Prozent der Asthmapatienten trotz Therapie symptomatisch.
Das gemeinsam mit Pfizer vertriebene Medikament reduzierte demnach die Zahl der schweren Asthmaschübe und verbesserte die Lungenfunktion. Selbst bei gering dosierter ICS-Therapie führte das Anticholinergikum zu einer anhaltenden Bronchodilatation und zu einer statistisch signifikanten und klinisch relevanten Verbesserung der Asthmakontrolle.
Spiriva ist seit 2002 zur Dauerbehandlung von COPD zugelassen und lag laut Arzneiverordnungsreport mit 2,4 Millionen Verordnungen im vergangenen Jahr auf Rang 27 der am häufigsten eingesetzten Medikamente. Insgesamt gaben die Kassen 283 Millionen Euro aus. Das Präparat kostet 73 Euro für einen, 135 Euro für zwei und 196 Euro für drei Inhalatoren.
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