AstraZeneca: Vaxzevria als Booster zugelassen Alexandra Negt, 23.05.2022 14:47 Uhr
Die Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) hat Vaxzevria von AstraZeneca als Booster-Impfung zugelassen. In Deutschland spielt der Vektorimpfstoff schon seit langem keine Rolle mehr.
In Großbritannien, Lateinamerika und einigen Ländern Asiens ist der Impfstoff bereits als Auffrischimpfung zugelassen. Nun hat auch die EMA ihre Erlaubnis erteilt. Der Vektorimpfstoff kann laut Zulassung bei allen Erwachsenen als Booster genutzt werden, unabhängig davon, ob mit Vaxzevria oder mit einem anderen Vakzin grundimmunisiert wurde.
Auch wenn der Impfstoff in Deutschland keine Rolle mehr spielt – Vaxzevria hat in mehr als 125 Ländern eine bedingte Marktzulassung oder Notfallanwendung erhalten und wird in vielen Staaten noch verimpft. Darüber hinaus ist der Impfstoff bei der WHO gelistet, sodass die Verteilung über Imfpstoffinitiative Covax schneller verteilt werden kann. Covax steht für „Covid-19 Vaccines Global Access“. Das Ziel von Covax ist der weltweite Zugang zu Covid-Impfstoffen.
In Deutschland konnten Apotheken am 9. November 2021 letztmalig Vaxzevria bestellen. Danach stand der Impfstoff für Immunisierungen in Arztpraxen nicht mehr zur Verfügung. Übrige Kontingente wurden bereits seit Ende Juli vollständig über Covax gespendet. Der Covid-19-Impfstoff war nach immer neuen Einschränkungen, Kontraindikationen und Warnhinweisen in vielen Praxen zum Ladenhüter geworden, obwohl er als wirksam gegen das Coronavirus gilt. Ärzt:innen beklagten, dass Vakzin sei politisch einfach zerredet worden.
Besser als mit dem Impfstoff soll es mit dem Präexpositions-Prophylaxe-Medikament Evusheld laufen. Die Kombination aus Tixagevimab und Cilgavimab erhielt Ende März die Zulassung. Die beiden monoklonalen Antikörper sind zur Prophylaxe von Covid-19 bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab 12 Jahren mit einem Gewicht von mindestens 40 Kilogramm zugelassen.
Die Wirkstoffe binden an unterschiedlichen Stellen des Spike-Proteins. Dadurch soll eine Infektion mit dem Virus verhindert werden. Ursprünglich stammen die Antikörper aus den B-Zellen von Rekonvaleszent:innen. Sie wurden überarbeitet und optimiert, sodass die Schutzwirkung nach einmaliger Verabreichung mindestens sechs Monate anhalten soll. Laut einer unabhängigen Studie der US-Arzneimittelbehörde FDA behält die Kombination ihre neutralisierende Wirkung auch gegenüber der Omikron-Variante.