Preisverhandlungen

AstraZeneca einigt sich mit Kassen

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Berlin -

Premiere bei den Preisverhandlungen für neue Arzneimittel: AstraZeneca hat sich mit den Krankenkassen über den Erstattungspreis von Brilique (Ticagrelor) geeinigt. Die Details müssen noch mit dem GKV-Spitzenverband geklärt werden. In wenigen Wochen soll der Preis in der Lauer-Taxe veröffentlicht werden, so ein Sprecher von AstraZeneca. Bis dahin haben die Parteien Stillschweigen über die Höhe des Preises vereinbart. Der Preis gilt rückwirkend zum Jahresbeginn.

 

Grundlage für die Verhandlungen war die Bewertung durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA). Das Gremium hatte Ticagrelor für rund drei Viertel aller Patienten mit Akutem Koronarsyndrom (ACS) im Vergleich zur Therapie mit Clopidogrel einen „beträchtlichen“ Zusatznutzen ausgesprochen und war damit einer Bewertung des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) gefolgt. Für eine weitere, kleinere Gruppe wurde ein „nicht quantifizierbarer“ Zusatznutzen anerkannt.

Die Kassen sehen die Nutzenbewertung mit anschließenden Preisverhandlungen durch das Ergebnis bestätigt: Die Einigung zeige, dass die durch das Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) eingeführten Instrumente funktionierten, sagte ein GKV-Sprecher. „Echte Innovationen brauchen eine Zusatznutzenbewertung und eine Preisverhandlung nicht zu fürchten.“ Patienten und Beitragszahler würden von dem erreichten Verhandlungsergebnis profitieren.

Bei AstraZeneca ist man nicht ganz so euphorisch: Der Hersteller fordert wie andere Unternehmen eine Weiterentwicklung der Nutzenbewertung, vor allem bei der Wahl der Vergleichstherapie gebe es Verbesserungsmöglichkeiten.

Die Vergleichstherapie hatte in den vergangenen Monaten immer wieder für Diskussionen zwischen Herstellern und Kassen gesorgt. Mehrere Hersteller hatten das Verfahren der Nutzenbewertung komplett boykottiert und ihre Präparate in Deutschland vom Markt genommen.

 

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