Neuer Therapieansatz

Asthma-Bedarfstherapie: Salbutamol alleine reicht nicht

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Berlin -

Welche Asthma-Therapie für den/die Betroffene/n in Frage kommt, richtet sich vor allem nach der Stärke. Personen, die unter mittelschweren bis schweren Asthma leiden, sollten in der Bedarfsfalltherapie nicht allein auf das Beta-Sympathomimetikum Salbutamol setzen. Besser sei die Kombination mit einem Glucocorticoid, so das Ergebnis der multinationalen, doppelblinden, randomisierten Phase-III-Studie Mandala. Diese Empfehlung stellt einen neuen Therapieansatz gegen die Entzündungserscheinungen dar.

Beta-Sympathomimetika wie Salbutamol werden seit gut drei Jahrzehnten zur Behandlung des Asthma bronchiale innerhalb der Bedarfstherapie eingesetzt. Viele Patient:innen nutzen ihre Sprays in der Hoffnung, der Entzündungsreaktion in den Bronchien entgegenzuwirken. Doch diese Wirkung können nur Glucocorticoide erbringen. Eine multinationale, doppelblinde, randomisierte Phase-III-Studie, durchgeführt an 295 Studienzentren in Nord- und Südamerika, Europa und Südafrika, hat sich mit der Frage beschäftigt, welche Arzneistoff-Kombination zur Bedarfstherapie bei Patient:innen mit unkontrolliertem mittelschwerem bis schwerem Asthma am besten geeignet ist.

Übrigens: Eigentlich ist die alleinige Nutzung von Salbutamol & Co. bereits seit zwei Jahren nicht mehr State of the Art. 2020 wurden die US-amerikanische National Asthma Education and Prevention Program-Leitlinien (NAEPP) überarbeitet. Die Kombination aus Formoterol und einem Cortison wird seitdem sowohl für die Langzeit- als auch die Bedarfstherapie empfohlen. Formoterol gehört ebenfalls zu den Beta-2-Sympathomimetika. Dennoch setzen viele Betroffene weiterhin auf den doch eigentlich bewährten Klassiker Salbutamol.

In der Studie wurde die fixe Kombination aus Salbutamol und Budesonid bei Patient:innen mit unkontrolliertem mittelschwerem bis schwerem Asthma untersucht. Alle Proband:innen erhielten eine Langzeittherapie mit inhalativen Cortisonen. Eingeteilt wurde in drei Gruppen. Die Medikation konnte von allen Teilnehmenden sowohl bei Verschlechterung als auch vor sportlichen Aktivitäten eingenommen werden. Mehr als sechs Dosen waren nicht erlaubt.

Gruppe 1– Hochdosisgruppe
Salbutamol 180 µg und Budesonid160 µg

Gruppe 2 – Niedrigdosisgruppe
Salbutamol 180µg und Budesonid 80 µg

Gruppe 3 – Vergleichsgruppe
Salbutamol 180µg

Als primärer Endpunkt wurde die Zeit bis zur ersten schweren Exazerbation definiert. Im Ergebnis zeigte sich, dass das Risiko einer Exazerbation in der Hochdosisgruppe um 26 Prozent geringer war als in der reinen Salbutamol-Gruppe. In der Niedridosisgruppe war der Unterschied nicht signifikant.

Auch die nationale Versorgungsleitlinie Asthma wurde 2020 überarbeitet. Der ausschließliche Einsatz der SABA-Monotherapie bei leichtem Asthma kann seitdem als obsolet angesehen werden. Bis 2018 galt eine Monotherapie mit einem kurzwirksamen inhalativen Beta-Sympathomimetikum wie Salbutamol oder Fenoterol als Behandlung der Wahl bei leichtem Athma der Stufe1. Die Erfahrungen mit der SABA-Monotherapie hätten in den letzten Jahren verstärkt gezeigt, dass auch Patienten mit leichtem Asthma trotz regelmäßiger Anwendung von Salbutamol & Co. nicht vor gravierenden Asthma-Risiken geschützt werden konnten. Es kam trotz SABA zu Exazerbationen.

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