Das Analgetikum Acetylsalicylsäure (ASS) kann nicht nur der Entstehung von kolorektalen Karzinomen vorbeugen, sondern womöglich auch zur Prophylaxe anderer Krebsarten eingesetzt werden. Dabei gilt: Je länger die Einnahme, desto größer der Nutzen. Das geht aus einer im Fachmagazin Lancet veröffentlichten Studie hervor.
Britische Wissenschaftler der Universität Oxford hatten Studien ausgewertet, die eigentlich den Einfluss von ASS auf kardiovaskuläre Ereignisse bestimmen sollten. Sie untersuchten zusätzlich die durch Krebs bedingten Todesfälle. Die acht ausgewerteten Studien mit insgesamt mehr als 25.000 Probanden dauerten im Schnitt vier Jahre.
Das Ergebnis: Bei Probanden, die ASS mindestens fünf Jahre lang täglich einnahmen, reduzierte sich das Risiko für Tod durch eine Krebserkrankung um 21 Prozent im Vergleich zu solchen Patienten unter Placebo-Therapie. Werden geringe Dosen des Analgetikums länger als fünf Jahre eingenommen, kann das Risiko sogar um 34 Prozent gesenkt werden. Der größte Effekt zeigte sich mit 54 Prozent vermindertem Risiko bei gastrointestinalen Tumoren.
Der Nutzen sei unabhängig von der Arzneimitteldosis, dem Geschlecht oder Rauchgewohnheiten, so die Wissenschaftler. Dagegen steige er mit dem Alter: Personen ab 65 Jahren profitierten stärker von der Einnahme, heißt es in der Studie.
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