BisoASS statt Assbiclair

ASS und Bisoprolol als Single Pill

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Berlin -

Mit BisoASS bringt Apontis jetzt Acetylsalicylsäure und Bisoprolol wieder als Single Pill auf den Markt. Die Fixkombi kommt in zwei verschiedenen Stärken.

Apontis ist für Single Pills bekannt. Das Unternehmen mit Sitz in Monheim am Rhein, das gerade von Zentiva gekauft wird, hat verschiedene Kombinationen im Handel – darunter AmloAtor (Amlodipin/Atorvastatin), Iltria (Acetylsalicylsäure/Atorvastatin/Ramipril) und Rosazimib (Rosuvastatin/Ezetimib). Neu im Portfolio ist seit Monatsmitte BisoASS zu 10 mg/100 mg und 5 mg/100 mg.

Das Arzneimittel ist zugelassen zur Behandlung von Patient:innen, die stabil auf die enthaltenen Dosen eingestellt sind. Bisoprolol dient dabei der Behandlung von

  • Arterieller Hypertonie oder
  • Angina pectoris

und Acetylsalicylsäure zur Behandlung von

  • instabiler Angina pectoris,
  • Sekundärprophylaxe des Myokardinfarktes,
  • Vorbeugung eines Transplantatverschlusses nach einer koronaren Bypass-Operation (CABG) oder nach einer koronaren Angioplastie,
  • Sekundärprophylaxe von transitorisch ischämischen Attacken und ischämischen cerebrovaskulären Schlaganfällen.

Betroffene sollen täglich eine Kapsel einnehmen. Die Single Pill soll die Therapietreue verbessern.

ASS zählt zur Gruppe der nicht-steroidalen-Antitheumatika (NSAR) und hemmt die Cyclooxygenase-1 (COX-1). In der Dosierung zu 100 mg wird das Arzneimittel zur Standardtherapie von instabiler Angina pectoris oder akutem Myokardinfarkt eingesetzt. Außerdem können ASS-Präparate zur Reinfarktprophylaxe oder nach arteriellen gefäßchirurgischen Eingriffen eingesetzt werden. Patient:innen nehmen die Tabletten einmal täglich nach einer Mahlzeit ein, sofern diese nicht magensaftresistent überzogen sind. In der niedrigen Dosierung von 75 bis 300 mg hemmt ASS irreversibel die Thrombozytenaggregation. Ursache ist eine Acetylierung der COX und die daraus resultierende Hemmung von Thromboxan-A2 in den Blutzellen. In höheren Dosierungen von 500 mg bis 1.000 mg überwiegt die schmerzstillende Wirkung des Arzneistoffes. Die Tageshöchstdosis von 3.000 mg sollte nicht überschritten werden.

Bisoprolol gehört zu den kardioselektiven Betablockern. Der Wirkstoff ist ein Gegenspieler der körpereigenen Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin, die über Betarezeptoren Herzfrequenz und Blutdruck erhöhen. Bisoprolol besetzt die Betarezeptoren und schirmt das Herz so vor dem Einfluss der beiden Stresshormone ab. Zudem senkt Bisoprolol den Blutdruck und verhindert damit die gefährlichen Folgeschäden der Hypertonie.

Hennig Arzneimittel hatte die Kombination mit Assbiclair ebenfalls im Portfolio, das Präparat wurde Ende 2023 außer Vertrieb genommen.

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