Fast jeder dritte Patient spricht nicht ausreichend auf eine antithrombotische Behandlung mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) an. Zu diesem Ergebnis kommt eine Metaanalyse kanadischer Wissenschaftler. Die „Aspirin-resistenten“ Probanden hatten demnach auch ein erhöhtes Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, so die Forscher im Fachblatt „British Medical Journal“.
Die Wissenschaftler hatten für die Untersuchung 20 Studien mit insgesamt 2930 Patienten, die an Herz-Kreislauf-Krankheiten litten, ausgewertet. Die ASS-Tagesdosen reichten dabei von 75 bis 325 Milligramm. Unabhängig vom gesundheitlichen Zustand litten Menschen mit einer „Aspirin-Resistenz“ viermal so häufig an einem Herzinfarkt, einem Schlaganfall oder starben an einem bereits existierenden Herzproblem als die Responder.
Dabei sei noch unklar, warum ASS nicht wirke: Möglicherweise waren die Wirkstoffdosen zu gering oder die Patienten nicht ausreichend compliant gewesen. Desweiteren könnten die Wirkunterschiede genetisch oder resorptionsbedingt sein, schreiben die Forscher. Patienten, deren Thrombozytenaggregation unter einer ASS-Therapie nicht ausreichend gehemmt werden, wurden daher zusammenfassend als „Aspirin-resistent“ bezeichnet.
Es gebe bislang keine zuverlässige diagnostische Methode, mit der man eine Resistenz auf ASS feststellen könne, beklagten die Wissenschaftler. Daher seien weitere Studien in dieser Richtung Feld erforderlich.
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