Herzkreislauf-Erkrankungen

ASS nicht als Primärprophylaxe

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Die prophylaktische Einnahme von Acetylsalicylsäure senkt bei Diabetikern oder Patienten mit Gefäßerkrankungen weder das Herzinfarkt- noch das Schlaganfallrisiko. Ärzte sollten deshalb von einer routinemäßigen Verordnung des blutverdünnenden Medikaments bei diesen Risikogruppen absehen, berichten Wissenschaftler der Universität Dundee im „British Medical Journal“.

Die schottischen Forscher um Professor Dr. Jill Belch untersuchten die Daten von 1276 Männern, die bisher keinen Infarkt oder Schlaganfall erlitten hatten, wegen ihres Diabetes oder einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit jedoch einem erhöhten Risiko ausgesetzt waren. Die Probanden erhielten entweder 100 Milligramm Acetylsalicylsäure oder Placebo. Eine Hälfte der jeweiligen Gruppe bekam zusätzlich noch eine Kapsel mit antioxidativen Substanzen wie Vitamin E und C, Zink und Selen; die andere Hälfte Placebo.

Nach acht Jahren Beobachtungszeitraum war die Zahl der Herzinfarkte und Schlaganfälle in allen Gruppen annähernd gleich groß. „Wir haben keinen Beweis für den Nutzen von Acetylsalicylsäure oder Antioxidanzien in der Primärprävention kardiovaskulärer Ereignisse gefunden“, schreiben die Autoren. Patienten, die bereits einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten haben, sollten jedoch weiterhin niedrig dosierte Acetylsalicylsäure einnehmen, da für diese Gruppe der Nutzen nachgewiesen sei, berichten die Forscher.

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