Lieferengpass

Aspirin protect: Ware ist unterwegs

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Berlin -

Der Lieferengpass bei Aspirin protect 100 mg ist fast überstanden: Die Auslieferung hat in dieser Woche begonnen. Patienten können wieder mit dem Thrombozytenaggregationshemmer versorgt werden.

Die Lücken in Sichtwahl, Generalalphabet und Kommissionierautomat, die das fehlende Aspirin protect 100 mg (Bayer) verursachte, werden in den nächsten Tagen wieder aufgefüllt. Produktionstechnische Gründe führten zu dem Lieferausfall. Neue Ware befindet sich laut Bayer bereits in der Auslieferung.

„Um eine flächendeckende Marktversorgung zu gewährleisten, haben wir Anfang dieser Woche alle Großhändler mit circa einem Monatsbedarf beliefert“, teilt das Unternehmen mit. In Leverkusen gehe man davon aus, ab Mitte Februar wieder voll lieferfähig zu sein.

Im Juli sorgte ein Lieferengpass bei Aspirin i.v. 500 mg für leere Schübe. Der Defekt ist wieder behoben. Als Ursache nannte das Unternehmen Mängel in der Produktion. Qualitätsbedingt fielen gleich mehrere Chargen aus, die in komplexen zeitlich hintereinander folgenden Aufträgen hergestellt wurden. „Die Ware konnte nicht freigegeben werden“, erklärte eine Sprecherin.

Deutschland ist das einzige Land, das über eine Zulassung von Aspirin i.v. verfügt. Entsprechend der Leitlinie der kardiologischen Gesellschaft könnte demnach auf eine orale Gabe von 150 bis 300 mg Aspirin ausgewichen werden, sofern der Patient ansprechbar und in der Lage ist, zu schlucken.

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) stufte den Engpass als „versorgungskritisch“ ein, nicht zuletzt weil es keine weitere flüssige Zubereitung zur i.v.-Gabe gibt. Weitere Anwendungsgebiete sind akute mäßig starke bis starke Schmerzen, wenn eine orale Gabe nicht angezeigt ist, akute Behandlung von Kopfschmerzphasen, von Migräneanfällen und Fieber. Der derzeitige Lieferengpass ist nicht der erste, bereits in der Vergangenheit kam es zu Ausfällen.

Acetylsalicylsäure (ASS) zu 100 mg wird zur Standardtherapie von instabiler Angina pectoris oder akutem Myokardinfarkt eingesetzt. Der Wirkstoff ist unter anderem ebenfalls zur Reinfarktprophylaxe oder nach arteriellen gefäßchirurgischen Eingriffen zugelassen. Patienten nehmen die Tabletten einmal täglich ein. In der niedrigen Dosierung hemmt ASS irreversibel die Thrombozytenaggregation. Ursache ist eine Acetylierung der Cyclooxygenase und die daraus resultierende Hemmung von Thromboxan-A2 in den Blutzellen. In höheren Dosierungen überwiegt die schmerzstillende Wirkung des Arzneistoffes.

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