Darmkrebs

Aspirin hilft bei Früherkennung

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Aspirin verfälscht die Testergebnisse zur Früherkennung von Darmkrebs nicht, sondern verbessert sogar die Empfindlichkeit. Zu diesem Ergebnis kommt das Team um Professor Dr. Hermann Brenner und Dr. Ulrike Haug vom deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg. Die Studie wurde im JAMA (Journal of the American Medical Association) veröffentlicht.

Bislang hatten Mediziner Bedenken, dass niedrig dosiertes Aspirin zur Vorbeugung von Herzinfarkten die Untersuchung auf okkultes Blut im Stuhl verfälschen könnte: Weil das Analgetikum die Neigung zu Blutungen im Magen-Darm-Trakt steigert, könnten die Tests auch auf Blut anschlagen, das nicht aus Krebsvorstufen stammt.

An der Studie nahmen 2000 Probanden teil, 233 von ihnen nahmen regelmäßig niedrig dosiertes Aspirin ein. Bei allen wurden zusätzlich zur Darmspiegelung zwei verschiedene immunologische Tests durchgeführt. Dabei wurden über die Tests bei Aspirin-Nutzern 70,9 beziehungweise 58,3 Prozent der Darmkrebsvorstufen erkannt, bei den anderen Teilnehmern 35,9 beziehungsweise 32 Prozent.

Die Tests spürten bei Aspirin-Konsumenten die tatsächlich vorhandenen Krebsvorstufen fast doppelt so häufig auf, sagte Brenner. Zugleich habe es nur unwesentlich häufiger falschen Alarm gegeben.

Da die Tests bei Aspirin-Nutzern fast die Sicherheit der so genannten kleinen Darmspiegelung (Sigmoidoskopie) erreichten, spekulieren die Wissenschaftler nun, ob eine kurzzeitige Aspirin-Einnahme die Ergebnisse der Früherkennungstests verbessern könnte.

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