Zuckeraustauschstoffe

Aspartam erhöht Krebsrisiko bei Männern

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Berlin -

Aspartam ist der wohl bekannteste und zugleich umstrittenste Süßstoff – dennoch ist er in vielen Softdrinks, Backwaren, Süßigkeiten, Kaugummis oder Fertiggerichten enthalten. Dem Zuckeraustauschstoff wird eine gesundheitsschädigende Wirkung zugesprochen – dass Aspartam sogar die Entstehung von Krebs fördert, konnte in mehreren Studien belegt werden.

US-Wissenschaftler untersuchten, ob der Konsum von Aspartam- oder zuckerhaltigem Soda mit einem Risiko für Krebs einhergeht. Dazu zogen sie Daten aus zwei Studien heran – der Nurses Health Studie und der Health Professionals Follow-Up Studie. Über einen Analysezeitraum von 22 Jahren nahmen etwa 77.000 Frauen und 48.000 Männer an der Untersuchung teil. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse im Fachjournal „National Center of Biotechnology Information“ (NCBI).

Die Forscher konnten unter den Probanden 1324 Non Hodgkin-Lymphome (NHL), 285 Multiple Myelome und 339 Leukämien feststellen. Das Ergebnis ist geschlechtsspezifisch, so steigt schon bei Männern ab einem Softdrink pro Tag das Risiko, an NHL oder Multiplem Myelom zu erkranken. Bei Frauen hingegen konnten die Wissenschaftler kein erhöhtes Risiko feststellen.

In der Auswertung kam es auch zu einem unerwarteten Ergebnis: Männer, die große Mengen zuckerhaltiger Softdrinks zu sich nahmen, hatten ebenfalls ein erhöhtes Risiko, an NHL zu erkranken. Bei Frauen wurde diese Beobachtung nicht gemacht.

Bereits 2006 wurden die Ergebnisse einer an Sprague-Dawley-Ratten durchgeführten Studie veröffentlicht. Aspartam wurde dem Futter der acht Wochen alten Tiere in verschiedenen Konzentrationen bis zu deren Tod zugesetzt. Organe und Gewebe wurden nach dem Ableben histologisch untersucht. Im Ergebnis zeigte sich ein erhöhtes Risiko, an Lymphomen und Leukämie zu erkranken. Die Autoren gaben an: „Die Ergebnisse des Experimentes zeigen, dass Aspartam ein multipotenter krebserregender Stoff ist, sogar bei einer täglichen Dosis von 20 mg/kg Körpergewicht. Auf der Grundlage der Ergebnisse ist eine Neubewertung der vorliegenden Richtlinien über den Einsatz und den Verbrauch von Aspartam dringend notwendig und kann nicht verzögert werden.“ Aktuell liegt die zulässige Tageshöchstdosis für Menschen bei 40 mg/kg Körpergewicht.

Eine weitere Studie an Ratten aus dem Jahr 2007 konnte die Ergebnisse bestätigen. Die Tiere erhielten ab ihrem 12. Lebenstag aspartamhaltiges Futter. Die Wissenschaftler konnten belegen, dass sich die kanzerogen Effekte bei Exposition des Zuckeraustauschstoffes bereits im fetalen Leben erhöhen. Die Schlussfolgerung könne auch auf den Menschen übertragen werden, da die verabreichten Dosen der Menge, die Menschen konsumierten, entspreche.

Aspartam besteht im Wesentlichen aus den Aminosäuren Phenylalanin und Asparaginsäure. Die Substanz hat eine 200-mal höhere Süßkraft als Zucker. Da nur geringe Mengen benötigt werden, wird Aspartam vor allem in Diät- und Lightprodukten eingesetzt. Das wohl populärste Produkt ist Candarel. Menschen, die an Phenylketonurie leiden, müssen auf alle Stoffe mit einer Phenylalaninquelle verzichten, da sie die Substanz nicht abbauen können.

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