Arzneimittelsicherheit

Antibiotika werden oft eigenmächtig abgesetzt

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Berlin -

Jeweils etwa ein Viertel der Bevölkerung hat im Jahr 2016 die Einnahme von Medikamenten vergessen oder ein Medikament ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker vorzeitig abgesetzt, weil es schnell wieder besser ging. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Meinungsumfrage des Deutschen Gesundheitsmonitors des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH).

Insbesondere bei Antibiotika sei eine eigenmächtige, vorzeitige Absetzung sehr gefährlich und sollte daher gut überlegt sein, warnt der BAH. „Ein Antibiotikum sollte man immer strikt nach Anweisung des Arztes einnehmen“, sagt Dr. Elmar Kroth, Geschäftsführer Wissenschaft beim BAH.

Das gelte auch dann noch, wenn die Krankheitssymptome schon abgeklungen seien. Nur bei einer ausreichend hohen Konzentration im Körper könne das Antibiotikum seine volle Wirkung entfalten. Nur dann sei die Wahrscheinlichkeit hoch, alle krank machenden Bakterien auch wirklich zu beseitigen, so Kroth.

Und: „Bei einer vorzeitigen Absetzung drohen nicht nur Komplikationen für die aktuelle Erkrankung. Auch die Gefahr, dass die Bakterien gegen das Antibiotikum resistent werden, das dann bei künftigen Erkrankungen nicht mehr wirkt, ist hoch“, ergänzt Kroth. Laut World Health Organization (WHO) haben Antibiotika-Resistenzen in den vergangenen Jahren zugenommen. Wer Antibiotika nicht wie verordnet einnimmt, trägt zu dieser Entwicklung bei, warnt der BAH.

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