In einer gemeinsamen Awareness- und Informationskampagne fordern derzeit alle europäischen Arzneimittelbehörden zum zweiten Mal Patienten dazu auf, ihnen verstärkt Verdachtsfälle von Nebenwirkungen zu melden. Wie das Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) mitteilt, liegt der Fokus dabei vor allem auf OTC-Produkten.
„Ob nach der Einnahme verschreibungspflichtiger oder rezeptfreier Arzneimittel: Es ist in beiden Fällen wichtig, dass möglichst viele Verdachtsfälle von Nebenwirkungen gemeldet werden“, erklärt BfArM-Präsident Karl Broich. „Das hilft den Arzneimittelbehörden, Risikosignale so früh wie möglich zu erkennen und dann bei Bedarf wirkungsvolle Maßnahmen zum Schutz der Patientinnen und Patienten zu treffen.“
Um Patienten über die Aktion zu informieren, kommuniziert das BfArM über seinen Twitter-Account darüber, wie wichtig es ist, Nebenwirkungen zu melden. Mit Animationen und Tweets wird dazu aufgefordert, Packungsbeilagen zu lesen und die Anweisungen zu Dosierung und Einnahmedauer von Arzneimitteln zu beachten. „Wir beobachten immer wieder bei Patienten den Trugschluss, dass man Medikamente völlig bedenkenlos einnehmen kann“, erklärt ein Sprecher des BfArM. „Wir wollen nicht sagen, dass Arzneimittel gefährlich sind, aber wir wollen Patienten in die Lage versetzen, ihre Medikamente seriös, reflektiert und mit einem kritischen Bewusstsein einzunehmen.“
Dazu wird auch für das Online-Meldeformular des BfArM geworben. Auf dessen Webpräsenz können mit dem eigens für Verbraucher konzipierten Formular online und mit dem Meldebogen auch per Brief und Fax Nebenwirkungen selbstständig an das BfArM übermittelt werden.
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